Gruselmusik: Der talentierte John Carpenter

John Carpenter, der so betrachtet wohl als gemütlicher Opa durchgehen würde, ist jedoch einer der talentiertesten Filmemacher der späten 70er, der mit seinen zahlreichen Horror-Filmen in den 80ern zur Legende mutierte. Seine Vorliebe für das Horrorgenre spiegelt sich in der Liste der Filme wider, bei denen er in irgendeiner Art und Weise beteiligt gewesen ist. Neben seiner Tätigkeit als Regisseur und Produzent, schrieb er auch viele seiner Drehbücher selbst und hatte darüber hinaus noch eine ganz andere Passion, die Filmmusik. Er entdeckt schon früh die Synthesizer für sich und schrieb einige eindringliche und melodische Stücke, die bis zum heutigen Tage nichts an ihrem Reiz verloren haben. Viele Remakes seiner Filme konnten dem Original nicht das Wasser reichen, mit Ausnahme des 2007 erschienen Halloween von Rob Zombie. Denn das Gruseln ist nicht nur eine Filmphantasie, sondern eine Leidenschaft.

Die gesamte Liste von John Carpenters Arbeit würde wohl den Rahmen sprengen, deshalb hier die für mich 4 besten Filme beschränkt. Auf Wikipedia findet ihr den gesamten Umfang seines Schaffens. Die Originalen Trailer zu den Filmen bieten leider nicht die gesamten Stücke, deshalb habe ich sie als Gedächtnisstütze hinter dem jeweiligen Eintrag verlinkt. Ich bin mir sicher, dass diese Songs bei dem ein oder anderen Erinnerung hervorrufen wird. Ich jedenfalls höre die Songs, nur wenn das Licht anbleibt.

Escape from New York (Die Klapperschlange)

Wurde im deutschen mit Die Klapperschlange übersetzt, wohl möglich weil der Hauptdarsteller Kurt Russell im Film Snake Plissken genannt wurde. Der düstere Film und Vorläufer des Cyberpunks verhalf Kurt Russel zu einem ungeahnten Karrieresprung und machte ihn zum Superstar. Der 1981 erschienene Film zeichnet eine düstere Zukunftsvision. Ganz Manhattan ist ein Hochsicherheitsgefängnis, das abgeschottet von der Außenwelt seine ganz eigene Gesellschaftsform entwickelt. Das Gelungene aufgreifen der Thematik Punk in Verbindung mit der düsteren Zukunftsvision machen ihn zum Meilenstein des Cyberpunk. Mit Ausnahme des Präsidenten ist der Film großartig besetzt mit unverbrauchten und frischen (alten) Gesichtern.

Assault on Precinct 13 (Assault – Anschlag bei Nacht)

Der zweite Film in Spielfilmlänge von John Carpenter, der 1976 in die Kinos kam. Eskalierende Gewalt der Jugendbanden, die inzwischen auch mit schweren Waffen gegeneinander kämpfen. So beginnt Assault mit dem Ausschnitt aus einem Fernsehbericht.  Polizeidienststelle 9, Division 13 wird geschlossen. Nahe der Dienststelle überfällt eine Jugendbande einen Eiscremeverkäufer. Dabei tötet der Anführer der Bande auch ein kleines Mädchen. Dessen Vater, außer sich vor Wut, nimmt die Pistole des Verkäufers an sich, verfolgt die Bande und kann schließlich den Mörder seiner Tochter erschiessen. Der Rest der Bande verfolgt ihn daraufhin und der Mann kann sich in letzter Minute in die Räume von Precinct 9 retten, wo er sich aber, entkräftet und unter Schock stehend, nicht zu dem Vorgefallenen äußern kann. (Hier in einer Disco-Version von 1984 zu sehen und zu hören via Mister Italo)

Halloween

Diese Filmreihe hat meine Kindheit ruiniert. Bei den Eltern eines Freundes gefunden und gleich in den Videorekorder geschoben, das dürfte so 1984 gewesen sein, da war ich 10. Rückblickend betrachtet eine bestimmt traumatisierende Kindheitserinnerung, der Song grummelt heute noch in meiner Magengegend. Die damals noch unbekannte Jamie Lee Curtis spielt Laurie, die von Michael Myers bedroht wird. Nachdem Myers 1963 seine 17-jährige Schwester tötete, verbrachte er die meiste Zeit im Sanatorium, aus dem er aber nach vielen Jahren ausbricht um in seine Heimatstadt zurückzukehren und zu morden. Der Rest ist Legende. Mit einem Budget von nur 325.000 Dollar erspielte der Film allein an Amerikanischen Kinokassen 47.000.000 Dollar ein und wird Begründer einer Fortsetzungsreihe, die 2007 mit Rob Zombies Neuverfilmung ihr vorläufiges Ende findet.

The Fog (Nebel des Grauens)

Den fand ich schon immer etwas gruseliger als Halloween, vor allem bei Nebel. Vielleicht liegt es auch an der Mystischen Story, verlorene Schätze, ein Schiff und den vielen Nebel fand ich schon immer reizvoll. Der Film handelt von den Einwohnern der Stadt Antonio Bay, deren Gründung mit einem dunklen Geheimnis in der Vergangenheit verknüpft ist. Die ersten Siedler hatten ein Schiff absichtlich durch falsches Leuchtfeuer auf ein Riff gelenkt, um zu verhindern, dass in ihrer Nähe eine Leprakolonie errichtet wird. Ein reicher Leprakranker hatte den Siedlern vorher das für die Kolonie bestimmte Land mit Gold abgekauft. Er und seine Leidensgenossen waren an Bord des Schiffes und kamen bei dem „Unglück“ ums Leben. Die sechs Siedler gründeten nach dem Unglück mit dem Gold die Stadt. Logisch das die ihre Knete wiederhaben wollen.

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Andy
Andy (@guest_2558)
Vor 15 Jahre

The Fog war einer meiner ersten Horrorfilmen in meiner Jungend..Klasse.

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