Nu-Goth oder Goth-Rap? – Alte Klischees für neue Ohren

Goth-Rap nennt sich angeblich ein aktueller musikalischer Trend, der in der letzten Zeit hauptsächlich über Tik Tok und Instagram Verbreitung fand. Ich würde ihn vielmehr als Nu-Goth betiteln, wenn wir denn schon eine Schublade finden müssen, denn um Rap handelt es sich meiner Ansicht nach nicht. „Nu“ ist nämlich nicht der Sound der Musik, sondern der Inhalt. Bands wie Kobenz, Corpse, DeathbyRomy oder auch Carolesdaughter thematisieren psychische Störungen, Gewalt, Drogenkonsum oder auch BDSM in ihren Songs. Allerdings ohne aufklärerische Distanz, sondern vielmehr mit einer nachfühlenden, fast schon leidenschaftlichen Attitüde.

Goth-Rap auf dem Vormarsch?

Das amerikanische „Vents Magazine“, behauptet im Artikel The Rise Of Goth Rap, dass ebendiese Musik auf dem Vormarsch sei. Und tatsächlich hat Corpse hat mit seinem Song „E-GIRLS ARE RUINING MY LIFE“ bereits 47 Millionen Aufrufe bei Youtube gesammelt. Das knapp 2 Minuten lange Stück ist charakterisiert durch die Stimme des Sängers, die in Teilen fast schon diabolisch tief verzerrt klingt, wenn er „Choke me like you hate me, but you love me“ ins Mikrofon haucht, bevor er konstatiert „Man, I swear these goth girls finna fuck up my life„. Kobenz allerdings, der musikalisch ähnlich klingt, ist weniger bekannt, wenn er in seinem Song vom „Gothbxtch“ singt, die angeblich „seinen Namen schreit„.

Allerdings haben beide Songs wenig Rap-Attitüde, sondern vielmehr ein erzählenden Charakter, der auf einem durchaus interessanten Sound getragen wird. Ich bin mir unschlüssig, ob der Text nur schockieren oder provozieren soll, mit „Goth“ hat das meiner Ansicht nach allerdings wenig zu tun. Es wirkt, als treffen alte Klischees auf neue Ohren.

Nu-Goth als spannende Alternative

Gut, das „Nu-Goth“ habe ich mir jetzt aus den Fingern gesaugt, um darzustellen, dass ich diese junge, neue Attitüde bei einigen jungen Künstlern durchaus für gruftig erachte. Carolesdaughter, die auch in dem Artikel des „Vent Magazine“ genannt wird, dürfte man sicherlich mit dem Label „Goth“ schmücken, ohne jetzt explizit einzuschätzen, ob sie sich jetzt tatsächlich unter dieses Label stellen will. Auch bei „DeathbyRomy„, die ich im Zuge meiner Recherche entdeckt habe, bleibt die Unsicherheit, ob wir es hier mit Goth zu tun haben. Aber hier wären wir wieder beim „Nu“, also beim neuen, noch nicht dagewesenen.

Carolesdaughter macht es mit ihrem Song „Violent“ nicht leicht, sich auf ihre Musik einzulassen, so weit entfernt scheint der Sound ihrer Lieder vom üblichen Territorium unserer üblichen Musik zu liegen und dennoch versprüht sie den Charme eine gruftigen Alternative zu Billie Eilish. Ihre Lieder sind eingängig und inhaltlich sperrig, so erschließt sich dem Zuhörer nicht, worauf sie hinauswill, wenn sie sich wünscht „Please Put Me In A Medically Induced Coma“ – oder vielleicht ist es einfacher, als wir es uns denken. Denn wahrlich, aktuell ist der Wunsch nach einem künstlichen Koma nachvollziehbar. Frei nach dem Motto: Weckt mich erst wieder, wenn die Pandemie vorbei ist.

Sie macht sich textlich kompatibel mit den Gedanken junger Leute, wie sie in einem Interview angibt: „I think it’s a song everyone can relate to, I love to hear all the different interpretations because it really isn’t about one situation it’s a collective of many experiences resulting in that specific emotion of ‘don’t make me get violent’. It got such a quick response through Tik Tok especially because I think a lot of young people can find familiarity in my experiences as a girl in this generation and the struggles we face.

DeathbyRomy ist eine junge Patchworkkünstlerin, die mit Alice-Cooper-Makeup und einer Mischung aus Goth-BDSM-Streetwear auf sich aufmerksam gemacht hat, während sie sich musikalisch als härtere Alternative zur eingangs erwähnten Billie Eilish wohlfühlt. Eben das Ergebnis von dem, was die Eltern ihr an Einflüssen mitgegeben haben. Aber ist sie jetzt stellvertretend für „Nu-Goth“?

Letztendlich ist es nicht das Label, das Musik gruftig macht, sondern die Wirkung. Verwöhnt von unzähligen neuen Spielarten und Labels des „Gothic“, die sich seit den 80ern entwickelt haben, scheint man verlernt zu haben, dass weniger um die Musik, als um die Atmosphäre geht, die Gothic-Musik meiner Ansicht nach ausmacht. Wir suchen Musik nach ihrer Bezeichnung, in dem wir in den Musikbibliotheken nach entsprechenden Tags suchen oder uns darauf verlassen, dass Plattenlabel uns vorgeben, was gruftige Musik ist. Entscheidet selbst, welcher der vorgestellten Bands ihr eine Form der Atmosphäre entlocken könnt.

Dass jetzt Themen wie psychische Störungen, Depression oder Drogen wieder in der Musik zu finden ist – um noch mal auf den Artikel im oben genannten Magazin einzugehen – liegt auf der Hand. Tatsächlich sind sie sogar überfällig geworden, denn die Pandemie hat uns einen ganz neuen, nicht allzu rosigen Einblick in die Menschheit gegeben, den es zu verarbeiten gilt. Musikalisch und Inhaltlich. Das ist bei etablierten Künstlern unseres Genres bisher zu kurz gekommen, wie ich finde.

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Norma Normal
Norma Normal(@normanormal)
Vor 3 Jahre

Hm, also mich haben die drei Beispiele musikalisch nicht so abgeholt. Bin ich zu alt, zu old school?! Ich weiß es nicht. Ich bin eigentlich musikalisch sehr breit aufgestellt. Die Songs haben mir einfach nicht gefallen. Und ob man das jetzt in die Goth oder auch Nu-Goth Kategorie stellen kann, da gibt es ja musikalische Parameter. Bis auf die düstere Grundstimmung und optische Anleihen sehen ich da nicht so viele Referenzen. Generell stößt es mich ästhetisch sogar eher ab. Es ist so gewollt, so überladen, vom Style der Musiker*innen, als auch was die Ausstattung in den Videos angeht.
Da fand ich den letzten musikalischen Briefkasten mit z.B. Wreckage Dance und Isla Ola sehr viel interessanter. 
Und was die Texte angeht, für mich klang das auf den ersten Eindruck nach „Liebesthemen“. Ich würde ja Inhalte wie psychische Probleme etc, eben den Schattenseiten des Lebens, gut finden, allerdings habe ich die Vermutung das es sich mehr um eine Ästhetisierung dessen, als eine ernstzunehmende Auseinandersetzung handeln würde. Mag sein das ich da voreingenommen bin, weil alles so glatt und mit Kalkül produziert daherkommt, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.  

Kate Noire /Krähe von Nebenan
Vor 3 Jahre

Also ich sehe dort auch nur die gewohnte Mainstream-Goth-Ästhetik Man hätte es genau so „Nu-Emo“ nennen könnten oder „Dark-Pop“, wie auch immer. Ich höre nicht Goth sondern etwas anderes „Düsteres“ daraus. Fardo oder Blues ist ja auch kein Goth, egal, ob es nun auch gerne ein Gruftie hört oder nicht.

Das sieht mir eher nach einem Fetisch für“kinky Goth-Girls mit Borderline“ aus. Könnten (Frauen der schwarzen Szene) wir nicht einfach wieder als künstlerische Außenseiter und Wierdos dargestellt werden? Diese Darstellungen hatten mehr Charakter.

Norma Normal
Norma Normal(@normanormal)
Antwort an  Kate Noire /Krähe von Nebenan
Vor 3 Jahre

„Kinky-Goth-Girl mit Borderline“ genau das! :D

Norma Normal
Norma Normal(@normanormal)
Antwort an  Robert
Vor 3 Jahre

Ich finde deinen Ansatz neuen Dingen erstmal offen zu begegnen sehr positiv. So hab ich mir das auch im ersten Moment einfach mal anguckt/gehört und wirken lassen. Es hat den Test der genaueren Betrachtung eben nicht bestanden.

Und jetzt bin ich doch tatsächlich heute auf ein Video der Youtuberin Angela Benedict gestoßen die den Vents Artikel und die erwähnten Bands thematisiert. Und es fällt mir wie Schuppen von den Augen! Was sie dazu sagt ist auf den Punkt. Vor allem ihre „Textanalyse“ war sehr aufschlussreich. Jetzt ist mir auch klar warum ich instinktiv abgestoßen war. 

Unbedingt sehenswert, eine sinnvolle Ergänzung zu dem Artikel.
https://www.youtube.com/watch?v=mUcp6LlGGyc

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  Norma Normal
Vor 3 Jahre

Schade, dass das Video zwar Untertitel, keine Übersetzungsoption dazu anbietet – mein Englisch reicht nicht aus, um das Gesagte zu verstehen und um alles, was ich nicht verstehe nachzuschlagen, ist mir zu mühsam, das würde ewig dauern. Kann vielleicht jemand in Kürze/eigenen Worten mal wiedergeben, was sie dazu sagt?

Norma Normal
Norma Normal(@normanormal)
Antwort an  Tanzfledermaus
Vor 3 Jahre

Ui, schwer ich versuche es. Mein Englisch ist jetzt auch nicht so perfekt und in meiner Übersetzung mag sich auch ein wenig eigene Interpretation geschlichen haben. Ihre Sprache ist sehr zynisch und voller Metaphern. Ich habe versucht es eher neutral zusammenzufassen. 

Sie merkt vieles an, was wir auch schon in den Kommentaren angesprochen haben, nur ausführlicher. Im Prinzip zerreißt sie den Artikel in der Luft. Er sei schlecht recherchiert. Der Verfasser habe sich nicht ernsthaft mit dem Thema Gothic auseinandergesetzt, habe vor allem keine Ahnung von der Musik. Sie spricht das Thema Fetischisierung von Gothic Frauen an. Sie thematisiert das es problematisch ist, das durch solche Musik und Texte der Mythos der immer sexual verfügbaren Gothic Frau weitergeführt wird. Das es vor allem im Rap aktuell dieses Bild vom psychisch labilen jungen Grufti Mädchen gibt, das gerne „missbraucht werden möchte“ und somit Gewalt gegen Frauen propagiert wird.
Sie ärgert sich darüber das Leute davon ausgehen Gothics hören die im Artikel erwähnte Musik, obwohl sie innerhalb der „echten“ Szenen kaum wahrgenommen wird. Sie kritisiert das man z.B. Drogen und Gewalt als ein gängiges Thema der Gothic Musik erklärt. Desweiteren das Marilyn Manson und Korn als Beispiel für Gothic in den 90ern genannt werden und Gothic Rap als das neue Revival Ding seit damals bezeichnet wird, während das tatsächliche Revival vor ein paar Jahren mit Band wie She past away, Hante, usw. unterschlagen wird.
Dann vergleicht sie Texte von alten Bands wie Rosetta Stone mit den neuen Texten. Während die alten Textbeispiele eher poetisch und mystisch sind, sind die neuen Texte sehr explizit und hart. Beispieltext den sie vorliest:
https://genius.com/Kobenz-gothbxch-lyrics
Sie ist der Meinung das Gothic-Rap keine Weiterentwicklung von Gothic ist und in kleinster Weise innovativ ist, sondern das einfach nur zwei Begriffe zusammengeführt werden. Für sie haben die Musik und die Inhalte nix mit dem zu tun was sie als Gothic bezeichnet. 

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  Norma Normal
Vor 3 Jahre

Wow, herzlichen Dank, Norma, dass Du Dir die Zeit genommen hast, das Gesagte zusammen zu fassen! Ja, dem Inhalt kann ich auch zustimmen.

Norma Normal
Norma Normal(@normanormal)
Antwort an  Tanzfledermaus
Vor 3 Jahre

Gerne, das war die willkommene Gelegenheit um meine Arbeit zu prokrastinieren : )

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  Norma Normal
Vor 3 Jahre

Dann hatten wir ja beide was davon (und vermutlich auch noch ein paar andere Leute mehr) :-D

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 3 Jahre

Mich nervt es etwas, dass inzwischen alles Möglichen mit einem „Goth“-Etikett versehen wird, was nicht 100%ig Friede-Freude-Eierkuchen-Mucke ist. Ebenso wie bei Modestilen, wo z.B. dunkle Sportklamotten plötzlich als Health-Goth betitelt wurden. Es ist einfach bescheuert.

John Doe
John Doe(@arno-siess)
Antwort an  Tanzfledermaus
Vor 3 Jahre

„Health-Goth“, ernsthaft? 😁

Adrian Stahl
Adrian Stahl (@guest_60574)
Vor 3 Jahre

Da muss ich mich, was die vorherrschenden Meinungen angeht auch einreihen, ich kann auch mit keinem der Stücke hier was anfangen.
Musikalisch wie optisch wirkt das auch auf mich mehr wie – Pop halt, der mit Goth-Ästhetik spielt, ohne viel Ahnung davon zu haben.

Mir solls – als eigenes Genre – recht sein, ich kann mir vorstellen daß Jüngere sich auch davon angesprochen fühlen, es ist eben aber nicht alles „Goth“ was sich etwas dünkler anmalt oder mit gewissen Thematiken aufwartet, vorstellen könnte ich mir aber daß gerade Jüngere dann darüber vielleicht die Szene – irgendwann mal, entdecken.

Meins ist es nicht, dafür bin ich jetzt auch langsam etwas zu alt :D

Letzte Bearbeitung Vor 3 Jahre von Adrian Stahl
Gruftfrosch
Gruftfrosch(@gruftfrosch)
Vor 3 Jahre

Würde irgendeines dieser Lieder im Radio dudeln,Goth wäre das Letzte, was ich damit in Verbindung brächte. Düstere Grundstimmung irgendwie Fehlanzeige, vom Text mal abgesehen. Anyway, Annahme meinerseits verweigert, spricht mich nicht an. Sorry.

Graphiel
Graphiel(@michael)
Antwort an  Gruftfrosch
Vor 3 Jahre

Da bin ich ganz deiner Meinung. Ich habe beim ersten mal ganz bewusst das Videomaterial ignoriert und mich ausschließlich auf die Musik konzentriert. Goth, oder Gothic konnte ich darin nirgends finden. Für mich plätschert der ganze Kram dort auch einfach so belanglos vor sich hin. So wie viele dutzende andere Songs halt auch, die einem das Radio täglich serviert.

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  Graphiel
Vor 3 Jahre

Das mach ich auch so, erstmal ohne Video nur die Musik auf mich wirken lassen. Ich bin auch kein großer Freund von Videos, die lenken durch den visuellen, oft sehr schnellen/überladenen und von den Songtexten oft sehr differenzierten Inhalt meist mehr ab, als die Musik zu unterstreichen. Wenn ich einen Song kenne und mag, schau ich mir durchaus auch mal das Video dazu an, aber oft bin ich dann eher enttäuscht, weil beides nur wenig übereinstimmt und oft mehr den Selbstdarstellungstrieb der Interpreten bedient. Das killt dann für mich die Atmosphäre und Aussage des Stücks.

Letzte Bearbeitung Vor 3 Jahre von Tanzfledermaus
Mark-Haus
Mark-Haus (@guest_60579)
Vor 3 Jahre

fande day i die am besten, aber ob das mit goth zu tun hat?

eldin
eldin (@guest_60591)
Vor 3 Jahre

Die Musikerin und Autorin Andrea Haugen (Aghast, Hagalaz’ Runedance, Nebelhexë) wurde am 13. Oktober 2021 in Kongsberg ermordet und das ist hier leider keiner Bekanntmachung wert, schade. Nein, viel lieber beschäftigt man sich mit langweiliger und bedeutungsloser Musik. Es sollte eigentlich jedem Liebhaber von Gothicmusik bewusst sein, dass diese Musik absolut nichts mit Gothic zu tun hat und man hierfür nicht einmal den kleinsten Gedanken verschwenden sollte. Ich hätte mir lieber einen würdigenden Nachruf auf die Künstlerin Andrea Haugen und ihr Werk gewünscht.

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  eldin
Vor 3 Jahre

Hallo, wo wurde das denn überhaupt bekannt gemacht? Ich hab davon bis eben nichts gewusst und das kannst Du auch Robert schlecht vorwerfen – schon gar nicht, dass hier ein anderes Thema im Blog zu finden ist. Es ist schließlich sein Blog und er entscheidet, was er veröffentlicht. Ich kann mir auch schon vorstellen, dass er diese tragische Sache sehr wohl erwähnt hätte!

Das ist furchtbar, auch abseits der Tatsache, dass sie wunderschöne Musik veröffentlicht hat.

Letzte Bearbeitung Vor 3 Jahre von Tanzfledermaus
Graphiel
Graphiel(@michael)
Antwort an  Tanzfledermaus
Vor 3 Jahre

Das ist schon eine ganze Weile bekannt. In dem Fall hat ein Däne mit Pfeil und Bogen um sich geschossen und dabei 5 Leute getötet. Unter anderem auch die besagte Künstlerin. Das ganze empfand ich auch traurig, hat aber mit diesem Thema hier so gar nichts zu tun.

Wenn Robert da noch einen Nachruf oder so verfassen möchte, dann wird er das sicherlich noch machen. Sich über das bisherige Fehlen in einem vollkommen Themenfremden Blogeintrag zu beklagen empfinde ich aber trotzdem nicht als zielführend. Dafür gäbe es doch sicherlich auch die Möglichkeit ihm eine private Nachricht bzw. Email zu senden oder gar einen eigenen Gastbeitrag zu verfassen und ihn bei Robert einzureichen.

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  Graphiel
Vor 3 Jahre

Den Vorfall habe ich natürlich über die Nachrichten mitbekommen. Da wurde aber nicht erwähnt, wer genau betroffen war, nur Nationalität, Geschlecht und Alter der Opfer wurden benannt, mehr nicht. Das da eine Musikerin betroffen war, war auch überhaupt kein Thema. Und da ich nicht bei Facebook bin…

Ich fand es auch sehr seltsam, dass das nun plötzlich, nach so vielen Wochen, die das schon her ist, unter einen völlig anderen Thema bemängelt wurde. Wenn einem das wichtig ist, kann man das ja zeitnah selbst verbreiten und bekannt machen bzw. als Thema vorschlagen.

Letzte Bearbeitung Vor 3 Jahre von Tanzfledermaus
eldin
eldin (@guest_60598)
Vor 3 Jahre

Ich mache niemanden einen Vorwurf. Ich wollte nur dezent darauf hinweisen, dass ein paar der letzten Berichte belanglos waren. Nein, ich verfolge diesen Blog sehr gerne und freue mich über jeden fundierten und mit Herzblut geschriebenen Artikel, von denen es hier wahrlich einige zu entdecken gibt. Aber ich finde, man sollte nicht zu jedem Thema einen Beitrag veröffentlichen. Wenn ich zum ersten Mal diese Seite erblicke und mir die aktuellen Themen anschaue, dann würde ich wahrscheinlich keinen zweiten Blick riskieren.

Norma Normal
Norma Normal(@normanormal)
Antwort an  eldin
Vor 3 Jahre

Die Musik in diesem Artikel mag belanglos sein. Aber dennoch ist es einen Blick und eine Diskussion darüber durchaus wert. Zum einen damit man die Gelegenheit nutzt seine Hörgewohnheiten zu hinterfragen um nicht zum alten, senilen „früher war alles besser“ Mensch/ Grufti zu werden. Zum andern wäre zumindest mir der neuste Etikettenschwindel mit den Label Goth sonst nicht aufgefallen. Und wenn dann auch noch ein sehr fragwürdiges Frauenbild vermittelt wird, finde ich es nicht belanglos. Aber das ist nunmal auch eine Frage von persönlichen Interessenschwerpunkten. Ich denke es ist nicht so leicht es allen recht zu machen und wer diesen Blog schon länger verfolgt weiß doch wieviel Herzblut hier überall steckt. 

John Doe
John Doe(@arno-siess)
Antwort an  Norma Normal
Vor 3 Jahre

Vielleicht ist das ja eines der wenigen guten Dinge am Älterwerden, aber ich habe absolut kein Bedürfnis, mich musikalisch zu hinterfragen. ;-)
Musik ist für mich eine Art von Medizin, ein „Elixier“, das mir hilft, den Alltag zu ertragen.
Sprich, ich höre nur das, was mir auch gut tut und mich in irgendeiner Art und Weise berührt. Das schließt nicht aus, mich zu öffnen und und genauso wenig zwingt es mich, in der Vergangenheit zu verharren, weil „früher alles besser war“. War es nicht (immer). :-)
Aber ich würde etwas nie in mein musikalisches Portfolio integrieren, nur weil es per Diktum, von welcher Instanz auch immer, als obligatorisch gesehen wird.
Aber ja, die Information, daß es so etwas gibt, was man sich darunter vorstellen darf und auch die Diskussion darüber ist auf jeden Fall interessant. Da gehe ich absolut konform mit dir…

Norma Normal
Norma Normal(@normanormal)
Antwort an  John Doe
Vor 3 Jahre

Ich muss zugeben, das „hinterfragen“ nicht ganz der richtige Begriff in dem Zusammenhang ist. Eigentlich meine ich damit einfach die Ohren offen halten um der Hörgewohnheitenträgheit entgegenzuwirken, zu der viele mit den Jahren irgendwann neigen, zumindest muss ich das. Selbstverständlich darf man sich nicht zwingen etwas gut zu finden nur weil irgendjemand behauptet, das sei der neue heißeste Scheiss. Da kann man der eigenen musikalischen Kompetenz ab einem gewissen Erfahrungsschatz, durchaus vertrauen. Die einzige Instanz sollte das eigene Gefühl sein, da hast du absolut recht. Das gilt übrigens auch wenn man etwas liebt das als „uncool“ verpönt wird. 
Aber allgemein finde ich es wichtig sich in regelmäßigen Abständen in allen möglichen Belangen zu hinterfragen. Das gehört für mich einfach zum Menschsein dazu, egal in welchem Alter. Und zwar gerade dann wenn es besonders komfortabel geworden ist. 

John Doe
John Doe(@arno-siess)
Antwort an  Norma Normal
Vor 3 Jahre

Ganz allgemein gesehen kann ich dir da tatsächlich nicht widersprechen, auch wenn ich ganz gerne ein kleiner Advocatus Diaboli bin … 😉

Scornex
Scornex(@scornex)
Vor 3 Jahre

Das Wort Goth wird hier, wie bei einigen anderen Trends, wie zum Beispiel Pastel Goth oder auch Health Goth, als Vermarktungsetikett benutzt. Dabei wird der Ursprung oder die Bedeutung nicht in Betracht gezogen.

Goth-Rap-Gruppen sind musikalisch-untypische Erscheinungen für uns und sind deswegen – auch mit gleichem Label, nämlich Goth – nicht repräsentativ. Sie bedienen sich überwiegend an szenefremden Stilmittel in ihrer Musik. Unsere „Roots“ werden hier nicht weiterentwickelt, das hier ist eine… Hmmm… Vielleicht kann man das Parallelbewegung nennen?

Goth hat ja kein Patent auf alles, was düster, spooky, schwarz, traurig, sarkastisch, überspitzt, dunkel oder unheimlich und gruselig ist. =)

Scornex
Scornex(@scornex)
Antwort an  Robert
Vor 2 Jahre

Entschuldigung für die späte Antwort, war lange nicht eingeloggt gewesen!

Ja, Rap ist ein szenefremdes Stilmittel, weil sich Rap nicht aus Punk/Post-Punk entwickelt hat. was ich damit meine, verdeutliche ich mit diesem Video: What is Goth Music? – A Brief Overview of Goth Subgenres – YouTube

Was ich genau sagen möchte: Rap kann streng genommen nicht Goth sein und es gibt kein Goth Rap.
Wahrscheinlich können Hiphop und Rap schon zur Schwarzen Szene gehören, da sich auch szenefremde Musik in der Schwarzen Szene findet. https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Musik

Die mit der Post-Punk- und Wave-Bewegung verknüpfte Gothic-Subkultur stellt nur einen Bruchteil des gesamten Spektrums der Schwarzen Szene dar.

Die Bezeichnung „Gothic“ ist vor allem von Außenstehenden oftmals bedeutungsgleich zu „Schwarze Szene“ in Gebrauch, das ist ja aber so nicht richtig.

Hoffentlich versteht man, was ich meine. Möchte in dieser Hinsicht nicht klugscheißen oder eine Oberlehrerin spielen, aber für mich gehen „Goth“ und „Rap“ in einem Satz nicht, genauso wie „Goth“ und „Schranz“ oder ähnliches. =)

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