Es herbstet. Bunte Blätter fallen auf das bleiche Fenster meiner Dachschräge und werden im nächsten Moment hinfortgeweht. Aus dem Augenwinkel sehe ich etwas achtbeiniges im Schatten verschwinden, Schutz und Ruhe suchend. Wenn dies kein besinnlicher Moment ist, sich Spontis‘ musikalischem Briefkasten anzunehmen um dort etwas Platz zu schaffen?
Gedacht, getan. Schon öffne ich den Briefkasten, erblicke stapelweise Promo-Material und beginne einfach mal mit:
Das Integral – Maximal Digital/Lasermusikanten/Horizon
Der Ballungsraum Stuttgart hat an Projekten, die in die Wave- und Post Punk-Schiene im Weitesten Sinnde tendier(t)en, derzeit wenig zu bieten. Klar, es gibt immer noch „Camouflage“ aus Bietigheim-Bissingen, „Die Selektion“ aus Esslingen, „Plastikstrom“ & „Diorama“ (zumindest zum Teil) aus Reutlingen, Aber ansonsten ist es hier echt mau in Punkto regionale Gruppen. Vor allem, was direkt Stuttgart selbst betrifft. Man möge da gerne mein Wissen erweitern!
Umso erfreulicher finde ich es, dass die Jungs von Das Integral, „Foxtrot“ & „The Integer 84“, mir doch glatt ihr aktuell noch überschaubares Schaffenwerk auf’s Ohr gedrückt haben. Dieses kleine Projekt aus dem Stuttgarter Umland muss es seit mindestens 2018 geben und soll laut Facebook „Synthpop, Postpunk, Pop History“ spielen. Was auch immer Letzteres ist.
Drei Demo-Stücke sind bisher auf Bandcamp zu finden, so schmeiße ich den ersten Track „Maximal Digital“ an und denke mir: Klingt nach NDW. Der schrägen Ecke davon. Und recht minimal. Dem folgt Nummer zwei, „Lasermusikanten„. Schonmal deutlich eingängiger als sein Vorgänger, tidiliert sich das kleine Stück infantil anmutender Kunst in mein Leben und will es einfach nicht mehr verlassen. Man kratze es mir aus meinen Gehörgängen, Argh! Bleibt zum Abschluss noch das letzte Stück, Horizon mit charmantem Synthie und vordergründigem Bass. Schade, dass hier nicht der gesamte Text zu verstehen ist.
An sich ist Das Ingegral ein nettes, kleines Projekt, bisher nur auf Demo-Niveau, aber mit Potential. Wenn keine Absicht, dann bitte künftig vor allem am Gesang feilen! Das würde den Wiederspielwert, gerade der „Lasermusikanten“, deutlich erhöhen.
Figure Section – Spectre
Nun aber zur Sache: Das Label Aufnahme+Widergabe legt Spontis das frische Duo Figure Section nahe. Gerade im Oktober ist die erste kleine Veröffentlichung (Single, würde man im analogen Zeitalter dazu sagen) Spectre der beiden in Brüssel beheimateten Künstler Olivia Carrère und Yannick Franck herausgekommen. Ein erstes Reinhören in den titelgebenden Track erinnert mich sogleich an Boy Hasher und diverse andere, neue Projekte elektronischer Prägung.
Wie von A+W gewohnt, bekommt man tanzbare, elektronische Musik geboten, hier inklusive kleinerer Perkussionsspielerei und ein bisschen Wumms. Lauscht man nach dem Titeltrack „Spectre“ der Nummer zwei, „Disfigured Section“ (mit Video verlinkt) und drei der Single, „Slick„, kommt die zart angedeutete Eigenständigkeit des Projektes deutlich besser rüber. Dort wird weniger mit Bässen denn mit erwähnten Perkussionsinstrumenten und Samples gearbeitet, welches im Gegentum zu manch anderen Veröffentlichungen von A+W ausreichend abwechslungsreich für meine Ohren klingt. Sobald der erste Longplayer draußen ist, werde ich auch dort mal reinschnuppern, eine gewisse Erwartungshaltung ist hiermit geweckt…
https://www.youtube.com/watch?v=0_Z4RTaARrY
Bedless Bones – Sublime Malaise
Bedless Bones ist ein Projekt aus Tallin, der wunderschönen Hauptstadt Estlands. Hier erschafft die Künstlerin Kadri Sammel seit 2014 aus dem reichhaltigen Fundus elektronischer Musik ihren ganz eigenen Sound, was sie wie folgt ziemlich treffend beschreibt:
„Bedless Bones experiments with different noir genres, building bridges and bending borders between dark wave, murky techno beats and industrial sounds and abstract otherworldly atmosphere akin to IDM“
Ihr kürzlich im September veröffentlichtes Album „Sublime Malaise“ umfasst elf Titel, bei denen Tanzbarkeit fast durchweg gewährleistet ist und zugleich Gefühle und eine gewisse Spannung geweckt werden, ähnlich Hante oder Minute Machine (sad and alone). Ich war angenehm überrascht, wie abwechslungsreich und doch passend abgemischt die Stücke ineinander übergehen: Die elektronischen Versatzstücke klingen einerseits frisch, und andererseits doch so vertraut, da bereits in den 80s verwendet (Niobe)… Toll. Stimme und Gesang der Dame passen zur Musik, was will man als Hörer mehr?
Das bereits bekannter gewordene Label Cold Transmission, welches Robert vor einer Weile bereits schonmal vorstellte und welches mittlerweile auch die beim letzten Musikalischen Briefkasten erschienen SYZYGYX in ihem Portfolio haben, hat eindeutig ein glückliches Händchen gehabt. Hier macht ihr beim Reinhören sicher nichts verkehrt!
White Ring – Gate Of Grief
Etwas Witch-House gefällig? White Ring haben mit Gate Of Grief letztes Jahr offenbar einen neuen Longplayer beim mir bis dato unbekannten Label Rocket Girl veröffentlicht, … der mich jetzt beim Durchhören etwas wortlos dasitzen lässt.
Ja, man kann sich das Werk ohne Skrupel anhören. Es kommen die üblichen Stilmittel zum Einsatz, wie auch von anderen Genre-Kollegen genutzt. Ja, es gibt einige tanzbare Tracks, die deutlich in die Elektro-Richtung tendieren, und natürlich auch ruhigere, atmosphärischere.
Aber so recht überzeugen kann mich das gesamte Machwerk irgendwie nicht. Einzeltacks, wie „Leprosy“ oder „America – Lord Of The Flies“ sind ganz okay, das finale Stück „Do U Love Me 2?“ sogar ansprechend, der Rest für meine jedoch Ohren belanglos. Da mir Framing fern liegt, solltet ihr euch bei Interesse am Besten selbst einen Eindruck davon machen. Ich habe leider nichts weiter dazu zu sagen.
Caroline K – Don’t Believe It’s Over 12“
Mannequin Records (das Label vom „Berghain“ in Belin) hat offenbar tief in der Vergangenheit gegraben und den ehemaligen Demo-Track „Don’t Believe It’s Over“ der Künstlerin Caroline K als 12“ veröffentlicht. Caroline war ihrerseits Mitbegründerin der „Nocturnal Emissions“, welche alles andere als unbekannt in der britischen Wave- und (Post-) Industrial-Szene waren und vielleicht auch in diesen Landen Hörer fand.
Neben der aufgearbeiteten Originalaufnahme und dem Instrumental befinden sich zwei Remixes auf der (u.a. digitalen) Pressung. Für mich erscheinen diese allerdings etwas überflüssig, versprüht das Original allein doch einen gewissen Charme. Vielleicht bin ich da auch nur ein Musikkultur-Banause und weiß den Mehrwehrt davon nicht zu schätzen, für mich ist das jedoch nur ein nettes Stück für Nebenbei, nichts Aufsehen erregendes.
An diesem Punkt frage ich mich, warum Mannequin Records Spontis ausgerechnet diese – doch eher spezielle – Veröffentlichung nahelegt, während im April diesen Jahres doch zwei Nocturnal Emissions-Alben wiederveröffentlicht wurden. Goth weiß alles, ich weiß nichts…
Standing Ovations – What Meaning
Bleiben wir noch kurz elektronisch. Dead Wax Records hat mal wieder in der Vergangenheit gewühlt und die Standing Ovations ausgegraben.
Es könnte wie eine Blaupause der frühen 80er Jahre klingen: Zwei blutjunge Jungs, in diesem Fall die beiden Briten Paul Bramhall und Glen Redgen, spielen ein wenig an ihen Instrumenten herum und entscheiden sich dann ins nahegelegene Studio zu gehen und ein paar ihrer Songs mit einigen Synthies und Bassgitarre aufzunehmen. Die dann in Folge zu gesuchten Raritäten- und nun als 7“ wiederveröffentlich werden. Nun gut. Wie so oft, löste sich die kleine Band dann in Folge von unterschiedlichen Vorstellungen, wie es weitergehen soll, auf… Soweit zur kurzen Historie. Was ist aber nun mit dem titelgebenden Track? Wie kam es dazu, dass er offenbar so beliebt wurde, dass die Kassette, auf welchem sich auch das zweite Lied „Times Of Fun“ befand, nicht mehr erhältlich war?
Ehrlich gesagt: Ich habe keinen Schimmer. Ohne Frage, „What Meaning“ ist ein typisches, minimales Wave-Stück mit gewissem Charme, aber andererseits auch kein großer Sprung. Kann es eher an einer zu geringen Auflage der ursprünglichen Aufnahme von 1983 liegen? Wir werden es wohl nie erfahren, aber zumindest mal anhören:
( ( ( S ) ) ) – Black Dog
Dänemark hat, nach einem längeren Gespräch mit einer Alt-Gruftine in Aalborg letztes Jahr (Sie hat dort einen netten kleinen Laden mit dunkel-alternativen Klamotten etc in der Touri-Passage), leider aktuell nicht allzuviel schwarze Musikprojekte zu bieten. Die existenten Projekte tummeln sich häufig in Kopenhagen, in welchem es noch eine Art Schwarzer Szene geben soll. Darunter befindet sich auch der Künstler ( ( ( S ) ) ), der vor kurzem sein neues Album Black Dog herausgebracht hat.
Dieses Werk wurde nun via Promo an Spontis herangetragen, welches dem Hörer eine Mischung aus psychedelischer Post Punk-Gitarre, teils ruhigen und ambientigen Klanglandschaften präsentiert. Über das Album verteilt finden sich heiter klingende Stücken, wie they’rebuildingbuildings oder it’sajobit’sajob, welche eine positive Grundstimmung in das Album bringen. Garniert wird das gesamte Werk durch eine Bandbreite von Effekten und entsprechend geladenen Gitarren, was mich beispielsweise bei allofitall sehr an eine gewisse etherische Entwicklung aus dem Post Punk erinnert. Andererseits gibt es auch etwas bedrückende Stück, welches unten mit Video verlinkt ist.
„Black Dog“ ist in meinen Ohren handwerklich gut gemacht, definitv etwas anderes auf dem großen Musikmarkt, jedoch ohne „Hits“. Fast könnte man sagen, es wäre das Werk des Künstlers für sich selbst. So bleiben bei mir erst mit mehrmaligem Hören manche Stücke im musikalischen Gedächtnis hängen (und meine vorige Meinung musste revidiert werden), insbesondere wenn der letzte Song hereIamwhereareyou? läuft. Aber, wie ich im vorigen Brief-Kasten schon meinte: Das muss nicht schlecht sein…
Kill Shelter – Damage
Da wir bei den Saiteninstrumenten sind: Ihr wollt mehr Gitarren? Mit ordentlich Effekten? Schön melancholisch-gruftig? Dann kommt ihr bei diesem Briefing an einem gewissen Pete Burns nicht vorbei (nein, nicht mehr dem hier). Vielleicht bekannt durch seine Mitarbeit bei den „Zeitgeist“-Kompilationen, hat Mr. Burns bei Manic Depression- bzw. Unknown Pleasures Records unter dem Projektnamen Kill Shelter sein erstes eigenes Album veröffentlicht.
Für jeweils ein Stück seines Werkes hat er sich unter anderem mit Hante (FR), Buzz Kull (AUS), Antipole (NOR), Undertheskin (PL), The Shyness of Strangers (USA), Pedro Code (Iamtheshadow, USA), den New Haunts (UK) und Bragolin (NL) zusammgetan und das Ganze von Eric Van Wonterghem (der Typ von Klinik & Insekt) final abmischen lassen. Doch lassen wir Pete selbst zu Wort kommen:
The 10 tracks on the album all deal with trauma in one way or another, and are themed around the physical and psychological hurt that we inflict upon ourselves, others and the world around us. The themes at times are dark, dystopian, melancholic, introspective and unsettling. There is a beautiful space which lies somewhere between hope and melancholy and I always try to capture that in my work – there is a darkness but there is also contrast and resolution and that natural tension is fundamental to the music that I try to create. I had a very strong vision and concept for both Kill Shelter and Damage from the outset. As a producer, I wanted to unite like-minded artists from around the world and create a work that was reflective of a point in time both musically and culturally. Damage was made by the quality of the contributors. I’m still extremely honoured that they all said yes – each one has something very unique in the character of their voice and approach and you can hear that come through on the album.”
Gleich der Opener „As Trees Do Fall (feat Bragolin)“ klingt einladend, die typische Bragolin-Gitarre und der Gesang passen zusammen und hinterlassen eine melancholische Stimmung, welche vom zweiten („Black String“), dritten (In Decay“) und vor allem vierten Stück, „Kiss Me Goodbye (feat. Hante)“ gekonnt weitergetragen wird. Gerade dieses besticht durch seine Ruhe und Atmosphäre, welche sie in meinen Räumen verbreitet. Wirklich schön! Und Track Nummer Fünf, „Sever (feat New Hounds)“ steht dem in Nichts nach. Das sechste Lied nimmt wieder Fahrt auf, bewegt sich weiterhin im melancholischen Stimmungsfeld. Mit „No regrets (feat Untertheskin)“ kommt ein Tick Verzweiflung und Härte dazu.
„Bodies“ klingt am Anfang fast so, als wären die leider verblichenen „Angels of Liberty“ zu Gange (Tip!), tatsächlich ist es aber Marc Dwyer vom dunkelsynthetischen, australischen Projekt Buzz Kull (Tip!!). Der Track ist für mich die Nummer eins, holt mich ab und nimmt mich mit. Da geht „Hollow“ ein wenig unter, denn auch dieses Stück hat etwas. Zum Schluss lässt Pete Burns/Kill Shelter mit „The Happening“ das talentierte Trio Killjoi die Abschiedsklänge verkünden, auch hier wieder eine wundervolle Kombination aus Gitarre und Synthesizer/Keyboard.
Fazit: Für mich wirkt das Album sehr homogen und doch abwechslungsreich: Es baut Stimmung auf, trägt und variiert sie. Die Künstler bringen gekonnt ihre eigene Note in jedes von Petes Werken, dass man eigentlich nicht auf die Idee käme, die Veröffentlichung würde von nur einem Projekt kommen.
Ich kann jedem Gitarrenwave-Junkie dieses Werk nur ans Herz legen. Wenn vielleicht nicht für Diskotheken o.ä. gemacht, ist dies doch ein Stück Musik, welches es zu spielen lohnt. Und sei es nur zuhause, unter dem Licht des fahlen Mondes…
Ben Blutzukker – Radaudiophil
Break. Zuletzt, und etwas aus dem Kontext gerissen, möchte ich auf das Ein-Mann-Projekt Ben Blutzukker eingehen, welches sich offenbar nach einer Spaß-Stampf-Elektro-Phase unter dem damaligen Projektnamen „Blutzukker“ nun dem Dark Metal verschrieben hat. Für Promo-Zwecke wurde in zwei kurzen Sätzen Spontis angeschrieben und ich bin so frei, ebenfalls noch zwei Sätze dazu zu schreiben:
Konkret dreht es sich um den Song „Radauiophil“, welchen Ben quasi als eine Hommage an Motorhead und Manowar veröffentlichte. Mit der bleibenden Frage im Kopf, was daran Dark Metal sein soll und warum ausgerechnet Spontis als Wunschplattform zur viralen Verbreitung des Musikstücks und Anwachsen seiner bereits geraumen Fan-Schar auserkoren wurde – wenn nicht aus Jux – schließe ich hiermit den 7. Musikalischen Briefkasten und überlasse es jedem selbst, das nun folgende Video laufen zu lassen.
Einzelnachweise
- (S[↩]
Der link von integral geht auf die falsche bandcamp seite im Satz
Umso erfreulicher finde ich es, dass die Jungs von , “Foxtrot” & “The Integer 84”, mir doch glatt ihr aktuell noch überschaubares Schaffenwerk auf’s Ohr gedrückt haben.
die geht auf integral nicht das integral ;)
@ Maulwurf: Mea Culpa! Vielen Dank, der Link ist nun korrekt.
Bands aus dem Stuttgart Raum: Seelennacht (aus Tamm)
https://www.youtube.com/watch?v=8-EehHfQ1gE
Bereits Auftritte auf dem Amphi Festival, WGT, NCN und weitere Festivals…..
https://www.youtube.com/watch?v=IFlKc05g4Wk
Dann hätt ich noch Bysmarque & Snowwhyte (aus Karlsruhe)
https://www.youtube.com/watch?v=PKVim5Nlchw
…und Van Undercut (aus Heilbronn)
https://www.youtube.com/watch?v=_8MITKfGqqA
Bysmarque & Snowwhyte aus Karlsruhe
https://www.youtube.com/watch?v=PKVim5Nlchw
@ Rene: Danke dir für die Einwürfe. Tatsächlich hatte ich Seelennacht eher in der Karlsruher Ecke verortet und Van Undercut als inaktiv abgehakt, daher beide nicht mitaufgeführt.
Und Bysmarque & Snowwhyte klingen – unter Ignorierung des Videos – bei „Living It Up“ bis Minute 1:03 echt gut… , wo dann der Part kommt, wo es in meinen Ohren nicht mehr passt, schade. Ist sicherlich Geschmackssache, aber die Gruppe habe ich nun auch auf dem Radar.
…..meine musikalische Ausbeute anno 2019 sah doch leicht bescheiden aus. Hauptsächlich entdeckte ich alte Dinge, oder entdeckte sie wieder.
Ich bin ein Mensch, der nicht Jahr für Jahr dieselben Alben oder Songs tothören kann, ich benötige oft und gern neues.
In diesem Jahr war ich auch viel -on the road- da muss ich ständig Musik hören. Alles begann mit Creux Lies aus den Staaten. Die gefielen mir im Herbst letzten Jahres nicht, im Winter, fand ich ihr debütalbum allerdings so gut, es lief also mehrere Wochen oft und gern.
https://creuxlies.bandcamp.com
Dann wurde es wärmer und es ereigneten sich einige Dinge, die mich noch nachdenklicher und trauriger werden ließen, als ich ohnehin schon bin.
Ich kenn das mit der musikalischen Schmerzbewältigung noch aus Teenietagen also kramte ich alles von Sopor Aeternus auf meinen MP3 player und hörte mich viele Wochen da durch. Täglich. Auch das neue Album. Death and Flamingos.
https://soporaeternus.bandcamp.com/album/death-flamingos-2019
leider finde ich die Gitarren soo furchtbar, das ich zu dem Schluss kam, schlechteste Sopor CD aller Zeiten.
:(
Als ob ich es geahnt hätte, hörte ich mir nochmal die französische Band Exponentia an, die ich früher als langweilig empfand und bestellte mir dann sogar ein paar CDs des Künstlers, das will was heißen, ich kaufe kaum noch CDs.
https://exponentia.bandcamp.com/track/the-vampire-drinks-its-death
Aus Wärme wurde Hitze, ich hörte Guignol, die hatten mir im Winter nicht gefallen, jetzt hörte ich diesen rotzigen PostPunkErguss oft und gerne. Auch die demos einer jungen Band namens Morosinthe gefielen mir ganz gut-
https://thetrueguignol.bandcamp.com
–
https://youtu.be/ynVJVGs-QZk
so bekam ich wieder die Lust auf wilderes…. ewig nicht mehr gehört, als ALLE Corpus Delicti Alben auf den Stick und geniesen…
https://corpus-delicti.bandcamp.com/album/rarities
Nova ET Vetera haben ja auch ein neues Album, es ist nicht mehr so eingängig wie früher, aber nach einigen Umdrehungen, hat sich die subtile Kraft die den neuen songs innewohnt entfaltet und es ist inziwschen sogar mein Lieblingsalbum dieser ungewöhnlichen Formation, ich hoffe sie nächstes Jahr Live zu sehen/zu hören <3 / Ich werd nie verstehen, warum in Deutschland keiner was von der Band wissen will, die haben immerhin Charme.
https://manicdepressionrecords.bandcamp.com/album/md110-nova-et-vetera-au-del
Nach diesem wilden Verwöhnprogramm, fand ich alle neueren „Gothic“ Veröffentlichungen langweilig und bieder und nix konnte mich packen. Vor allem nicht die Veröffentlichungsflut an coldwave und poschtpunk.
Im August entdeckte ich die Band Curse of the Vampire, die mir live sehr gut gefielen.
https://www.facebook.com/214336791446/videos/2281075915538876/
Auch im August bemerkte ich, wie intensiv NKRT und Treha Sektori sind, beide kommen aus dem Dark Ambient Umfeld.
https://youtu.be/eBN0ctIViso
Da mir im September keine aktuelle Musik gefallen konnte, das Rosetta Stone comeback habe ich registriert, aber war entäuscht, keine neuen songs, kramte ich eigene alte unfertige songs hervor, hörte mich da durch und mischte sie neu ab. Das ging bis November (Ich nehme ab und dann, als YogaErsatz, obskures dark ambient Gedudel auf)
Allerdings entdeckte ich, das es von Rosa Crux vier songs gab, die ich noch nicht auswendig konnte. Diese sind erst 3 Jahre alt und auf einem Stick auf der Cranium Reliquie zu finden, die ich mir in Nancy kaufte.
http://www.sortiarus.com/reliquiae-3-incorrupti-f272702.html
https://youtu.be/H4WcX_BlHuk
und Frater Stephan aka NKRT (Bassist von besagten von mir innig geliebten Rosa Crux),
macht seit dem Sommer einen erstaunlichen Wandel durch.
Vom dröhnenden Dark Ambient der letzten Jahre – zu diesem… hmmm… obskuren dunklen melancholischen …. hmmm ‚? mittelaterliche Klagegesänge? Im November in Nancy war das Puplikum hin und weg….. Wir waren an diesem Abend auch vor Ort und können bestätigen : Live ist es noch eindringlicher
https://youtu.be/zN8iiQ-JKRI
Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Die Welt wartet erstaunt auf die neue CD von THE NÖSFERÄTÜ – ja genau, Vlad J. und Louis deWray haben sich dazu entschieden, nicht länger im Halbschatten zu fristen, sondern starteten ein Comeback. Die Begründung, die andere Nosferatu Band, entspräche nicht dem Ursprungsgedanken. Ich muss zugeben, Nosferatu ohne Louis deWray waren irgendwie immer wie Traubensaft anstelle von Trollinger/Lemberger. Kein wirklicher Genuss. Ich bin gespannt wie sich dies Comeback gestaltet.
https://www.facebook.com/thenosferatuband/
Leider hat mir nie jemand gesagt, das die Black Heroin Gallery aus den Staaten ganz passablen DeathRock machen. Das Album ist sperrig aber irgendwie geil.
https://blackheroingallery.bandcamp.com
Ein neues Twin Tribes Album soll wohl auch die Tage erscheinen, 3 songs als Vorgeschmack, schmachtender Wave. Mmmmh <3
https://twintribes.bandcamp.com
Kurz vor Weihnachten, höre ich gern Punk. Die neue The Wraith kommt genau richtig zum Kekse backen.
LAUTER, JAAAA
https://thewraithsl.bandcamp.com/album/gloom-ballet
Und nun, bereiten wir uns auf den Weihnachtsurlaub vor und ich höre wieder die House of Breath demos, diee hörte ich letztes Jahr um die Zeit auch…. übrigens, diese House of Breath haben eine 6 song LP fertig gestellt, Veröffentlichung ist für Januar/Februar geplant.
https://www.instagram.com/accounts/login/?next=/p/BzsyB7ljNHm/%3Futm_source%3Dig_web_button_share_sheet
Zu guter Letzt, Ghosting, die deutsche Darkwave Kultband, haben paar Sachen, ja auch alte, bei Bandcamp hochgeladen… in erstaunlich guter Qualität. Sascha – <3 Vielen Dank dafür <3
https://ghosting-office.bandcamp.com/album/black-romantic
So viel zum musikalischen Jahresrückblick, rRechtschreibfehler möge man mir verzeihen, ich hab doch keine Zeit für nix niemals nicht und bin ständig in Eille.
Liebe Grüße aus dem wilden Süden, euer Nossi Noir :D