Immerhin wären sie dann immer noch schwarz. Sagt Zola Jesus jedenfalls in einem Interview mit dem Quietus. Ihr Video zu dem Song Clay Bodies verspricht etwas von allem. Eine New Age Siouxsie, spährische Klänge mit einem Hauch der Einstürzenden Neubauten und Gesangscollagen im Stil von Lene Lovich. Es ist wahrlich schwer Nika Roza Danilova, die 21-jährigen Sängerin aus Madison in den USA zu beschreiben. Ihre musikalische Karriere begann nach eigenen Angaben mit 10 und führte sie durch Aufnahmen im eigenen Schlafzimmer bis zum Studium der Oper und nun begeistert sie ganze Redaktionen musikalisch betuchter Magazine.
Mich begeistert sie durch ihre klangliche Weiterentwicklung alter Industrial Elemente und die Experimentierfreunde. Wer tanzbares erwartet, wird wohl enttäuscht werden, schon eher ein bisschen Musik zum Geschmack machen auf das, was da noch auf uns zu kommen mag. Aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Vielleicht ist es genau das, was der tatsächlichen Weiterführung des Gothic fehlt, das brechen mit Traditionen der Mut zu mehr Vielfalt und die Rückkehr zu dem was Gothic einst zur Bewegung machte, der Inhalt. Sicherlich ist sie trotz ihres Künstlernamens nicht der alleinige Tintenklecks für ein gleichnamiges Buch, doch vielleicht die Einleitung zu einem neuen Kapitel in schwarzer Tinte.
I’m really attracted to the aggression in power electronics and industrial music. It’s very confrontational, very dark, and not afraid to face uncomfortable themes. I respect when something isn’t easy, especially art. Noise isn’t easy to listen to for most people, and noise artists don’t make it any easier. Even if you can handle the frequencies, the conceptual topics covered by artists like Taint, Mikko Aspa, Brethren, etc… are all incredibly controversial. Rape, paedophilia, anti-semitism, terror, the Holocaust, whatever…it’s not that I’m attracted to these themes because I support them, but because they’re challenging human emotion.
Das Video finde ich sehr gelungen und so ganz abseits vom Mainstream das es schon fast wieder erfrischend düster erscheint. Wer angetan ist, schreibt ein Kommentar, wer sich angewidert fühlt auch. Es würde mich interessieren, wie ihr dieser Art von Musik begegnet, entspricht sie nicht dem eigenen Geschmack? Interessant oder faszinierend? Kann das eine Fortführung dessen sein, womit Siouxsie & The Banshees für über 30 begannen? Wer mehr über Zola und ihre Musik erfahren möchte, schaut sich auf ihrer Seite um, auf der es auch zahlreiche Möglichkeiten gibt in den Genuss ihrer Musik zu kommen.
Holla, ein netter Musikfund. Also ich bin schwer begeistert.
Hab die anderen Musikstücke auf der Homepage noch gar durchgehört, und kann nur zu dem Entschluss kommen daß ich sehr angetan bin.
Macht einen weitaus authentischeren Eindruck von „Goth“ auf mich, als eine große Menge der zeitgenössischen Musikprojekte die sich das „Goth“ fast schon krampfhaft aufs Hirnkastl zu kleben versuchen und sich damit nicht selten in tonnenweisen Peinlichkeiten baden.
Also ich bin auch der Meinung daß das eine kreatives und anständiges Anknüpfen an alte musikalische Strömungen sein kann, ohne daß es nach Kopie klingt.
Auch das Video gefällt mir ausserordentlich gut.
Ich glaub ich hab die gleiche weiße Spitzenborte im Materiallager *g* – fällt mir am Rande noch so auf :D
Also ich nicht. Kommt nicht in Fahrt und bleibt langweilig. Und ist unverständlich. Also nuschelig.
@Rosa: Ich stimme Dir zu, rein visuell wohl näher am Gothic und Erfrischend zum eintönigen D-Ring geschmückten Hosen und bunten Cyberloxx.
@Vizioon: Das kann ich nicht abstreiten, ich finde jedoch das nicht jeder Song in Fahrt kommen muss und Langweile ein äußerst subjektives Gefühl ist. Ich teile Dein Gefühl der Unverständlichkeit, ich finde die Abmischung der Stimme etwas zu sehr mit Hall überladen. Hätte irgendwie auch nicht darauf gewettet das es Deinen Geschmack trifft :) Schön mal wieder was von Dir zu lesen.
Gut, daß die Stimme nicht unbedingt Verständnisfreundlich abgemischt ist kann man nicht abstreiten, aber mich störte das weniger da ich bei interessanter Musik eh separat nochmal auf Text-Suche gehe.
Finde aber schon daß gerade „Clay Bodies“ sehr atmosphärisch dicht ist, dazu muss es meiner Meinung nach nicht musikalische Fahrt aufnehmen um sowas zu erreichen. Naja, aber ich hör ja auch Darkambient und Vergleichbares ;)
@Robert: Ist ja auch nur eine/meine Meinung.
Sie hat doch eine schöne Stimme, deswegen verstehe ich nicht, warum sie nicht klarer „rüberkommen“ darf.
Gerne, ich war durch äußere Umstände gezwungen abgelenkt zu sein ;)
Und es ist gut, das du diese vertrittst. In diesem Punkt muss ich Dir ja auch recht geben, ein bisschen weniger Hall hätte es auch getan. „Gerne, ich war durch äußere Umstände gezwungen abgelenkt zu sein ;)„. Schöner Satz! Vielleicht sollte ich einen lange überlegten Beitrag „Best-Of-Comments“ doch noch einmal auf der Zunge zergehen lassen :)
@Robert
„Best of Comments“ ist eine super Idee. Platz 1: Der Kommentar von Vizioon zum Thema „Trauer und Hoffnung auf Friedhöfen“. :-)
Orphi: Vielleicht setzte ich deine erneute Aufgreifung meines Vorschlags „Best-Of-Comments“ bald in die Tat um, ich hatte da gerade einen Geistesblitz, noch bevor die schwarzen Wolken am Himmel der Heimat den Tag zur Nacht werden lassen und die Natur zu einer lauten Muse konvertiert.
Orphi: ich danke in tiefer Demut.
@Robert: Ich hoffe, es ist wirklich ein Geistesblitz, der Dich zu zu dieser poetischen Äußerung hat hinreissen lassen. Ich mache mir nämlich Gedanken darüber, ob nicht die „Nicht-Best-Of-Comments“ sich benachteiligt fühlen würden.
BTW: Hier bei mir liess die laute Muse auf sich warten, und verwandelte eine nur anstrengende Hitze in eine schwüle, anstrengende Hitze.
Gefällt mir sehr gut. Muss ich gleich mal noch mehr von hören.
@Vizioon: Du bereitest mir ein zufriedenes Lächeln :) Nicht etwas weil ich deinem Kommentar nichts entnehmen kann, nein im Gegenteil – es scheint als liegen wir in dieser Hinsicht auf der gleichen Wellenlänge, denn genau darüber habe ich mir Gedanken gemacht und vielleicht ein adäquaten Lösung gefunden. Bin ebenso beeindruckt von der poetischen Auffassung dieses kurzfristigen geistigen Ergusses.
Die schwarzen Wolken äußern sich momentan in Regen, die laute Muse ist von der Tränen erstickt worden. Schade eigentlich.