Auf dem Friedhof kracht jetzt die Gruft. Graveyardqueen hat sich einige Bands in ihre Playlist gelegt, bei dem selbst der massivste Grabdeckel zu beben beginnt. „Es wird tanzbarer und gitarrenlastiger“ fügt sie in ihrer E-Mail hinzu. Wir sind gespannt. Zur Erinnerung: Es hat sich etabliert, dass Leser (und Hörer) unserer Rubrik „Formel Goth“ ihre persönlichen Entdeckungen in den Kommentaren ergänzen, was sich so gut finde, dass ich es besser fand, dass man gleich neue Artikel daraus macht. Wie geht das? Einfach 3-5 Musikvideos heraussuchen und dazu beschreiben, warum man denn nun ausgerechnet diesen Song besonders toll findet, reicht aus. Per E-Mail oder Kontaktformular einreichen und schon machen wir einen Artikel daraus.
Doomood – In My House
Den Anfang macht „Doomood„, der uns mit in sein Haus nimmt. Was uns dort wohl erwartet? Viel lässt sich tatsächlich noch nicht über das 1-Mann Projekt sagen, das aus Großbritannien kommt und unter anderem in Richtung Postpunk geht. Hörproben kann man sowohl auf der Facebookseite als auch bei YouTube finden. Zugegebenermaßen erinnert mich der Anfang des Liedes an Lucretia My Reflection von den Sisters. Aber trotz dieser Ähnlichkeit in Takt und Melodie finde ich das Lied hörenswert, was auch an der angenehmen Stimme des Sängers liegt.
Pink Turns Blue – Black Swan
Mit Black Swan (But I Know There Is More To Life) stimmt uns Pink Turns Blue schon mal auf das im Frühjahr 2025 erscheinende, gleichnamige Album ein. Laut Aussage der Band soll es wohl das einzige ruhige Lied sein, das darauf zu finden sein wird. Wie der Titel des Liedes vermuten lässt, geht es um wichtige Gedanken und Fragen des Lebens. Mir persönlich kommt beim Hören des Stückes die Frage, ob man vielleicht nicht manchmal zu viel vom Leben will und erwartet, statt bescheiden damit zufrieden zu sein, was man hat. Ganz wie in der Geschichte des Fischers und seiner Frau Ilsebill.
Funhouse – What Can I Say
Auch wenn mir der Hinweis mit an die Seite gegeben wurde, dass die vorgestellten Sachen so neu wie möglich sein sollen, so kann ich es nicht lassen, auf das aktuelle Album von Funhouse einzugehen, auf das ich tatsächlich jetzt erst stieß. Bereits im Frühjahr kam schon „Sometimes I Wish“ heraus, welches einige der Lieder enthält, die die Jungs auf dem WGT 2022 spielten. Da ich sowohl mit dem Auftritt als auch mit der Musik einiges an Erinnerungen und Emotionen verbinde, liegt es mir einfach am Herzen, mit „What Can I Say“ das Album näher zu bringen. Für mich Goth Rock vom Feinsten.
Je T’aime – Useless Boy
Die drei Jungs von Je T’aime schicken mit „Useless Boy“ ebenfalls einen ersten Vorboten von ihrem im Januar 2025 erscheinenden, gleichnamigen Album ins Rennen. Ich durfte die Truppe dieses Jahr im Rahmen des Dark Affair live erleben und war von deren Energie auf der Bühne extrem begeistert. Für mich persönlich auch das beste Konzert, welches ich dieses Jahr hatte.
Daniel Knutz – Bats vs. Rats
Den Abschluss macht Daniel Knutz, den wir bereits bei einer vorherigen Formel Goth Ausgabe zu Gast hatten. Nach „No Grave Can Hold Us Down“ und „Victim Of Time“ meldet sich der in Berlin lebende Musiker, mit „Bats vs. Rats“ für das kürzlich vergangene Jahr ein letztes Mal musikalisch zu Wort. Ein höchst politischer Song, wie man seiner Facebookseite entnehmen kann, den es in heutiger Zeit mehr als braucht. Lasst uns also mit „Bats vs. Rats“ Stellung gegen Extremismus und rechtes Gedankengut beziehen.
Das ist die dunkle Energiespritze, die es zum Jahresanfang braucht, finde ich. „In my House“ habe ich jetzt direkt im Vergleich mit „Lucretia My reflections“ gehört. Bei mir kommt durch „In My House“ mehr schwarzes Aufputschmittel an. (Die Sisters-Fans mögen mir verzeihen). „Black Swan“ regt gerade unterstützt durch das Video zum Nachdenken an. „What can I say“ gefällt einfach auf Anhieb. Bei „Useless Boy“ brauchte es bei mir ehrlicherweise etwas mehr als die ersten Takte um mich zu überzeugen. Aber der Song als Gesamtkunst ist wirklich stark, das Video ebenfalls . Die Stellungnahme in„Bats vs Rats“, da bin ich absolut Deiner Meinung, ist gerade nötiger denn je und bringt mir Daniel Knutz noch einmal deutlich näher. Vielen Dank für diesen Wachrüttel-Mix in jeder Hinsicht!
Maren, bei Je T’aim / Useless Boy kann ich dich sogar etwas verstehen. Als ich mich nach dem Konzert 2024 näher mit deren Musik befasst hatte, ging mir das auch so, dass ich manches paar Mal hören musste, um einen Zugang zu bekommen. Und ich muss ehrlich sagen, für mich liegt deren Stärke vorallem im Live-Auftritt. Ich hoffe, dass es mir im Frühjahr möglich ist, eins der Konzerte zu besuchen, um zu schauen ob deren energiegeladener Auftritt beim Dark Affair eine Eintagsfliege war oder es immer so ist.
Liebe Graveyardqueen, Du hast meinen Musikgeschmack getroffen wie ein Sargnagel das Eichenbrett. Ganz lieben dicken Dank für die Song´s!
Es freut mich, dass auch diese Mal wieder für dich Musik dabei ist!