Abfallberge auf Festivals: Gruftis machen den wenigsten Müll

Der Veranstalter FKP Scorpio hat es herausgefunden, Gruftis machen auf Festivals den wenigsten Müll! Die haben sich nämlich für eine aktuelle Untersuchung angeschaut, wie viel Müll die Besucher der 4 großen Festivals mit Camping-Möglichkeit, die man im Jahr veranstaltet, täglich produzieren. Sie kommen zu dem Ergebnis: „Festivals sind besser als ihr Ruf“ und belegen mit Zahlen eindrucksvoll, dass die Gruftis und Besucher des M’era Luna den wenigsten Müll produzieren und den Schnitt deutlich verbessern.

2022 hat man sich vor allem die eigenen Festivals mit Camping-Option angesehen, da hier die Besucher erfahrungsgemäß mehr Müll hinterlassen, als bei Festivals, bei denen die Besucher nicht vor Ort übernachten können.

  • M’era Luna (25.000 Besucher, Hildesheim): 0,53 Kilogramm
  • Highfield (35.000 Besucher, Großpösna): 1,02 Kilogramm
  • Hurricane (80.000 Besucher, Scheeßel): 1,24 Kilogramm
  • Southside (65.000 Besucher, Neuhausen ob Eck): 1,48 Kilogramm

Für die Behauptung, Festivalbesucher würden „nicht unbedingt mehr Müll produzieren, als sie das in ihrem Alltag sowie getan hätten“ zieht FKP Skorpio Zahlen des Statistischen Bundesamtes heran, die sagen, dass jeder Bundesbürger 2021 rund 483 Kilogramm Müll produziert hat, was dann einer täglichen Menge von rund 1,3 Kilogramm entspricht.

Die Gruftis vom M’era Luna verbessern den Schnitt des Veranstalters deutlich und beweisen eindrucksvoll, dass wir die saubersten Besucher sind. Wäre das ganze Jahr M’era Luna, würden Grufti-Bundesbürger etwa 290 Kilogramm weniger Müll zurücklassen! Könnt ihr euch mal eine Scheibe davon abschneiden, Mainstream.

„Grün rockt“ Kampagne von FKP Scorpio

Im Zuge seiner „Grün Rockt“ Kampagne, die FKP Scorpio seit 2013 durchführt, um „seine Festivals möglichst ressourcenschonend aufzustellen“ bemüht man sich darum, den Besucher einzubinden. Nachdem Müllpfand ein probates Mittel waren, die Besucher zum Müllsammeln zu motivieren, setzt man dieses Jahr auf „Trasholution“, ein Art Abfallchallenge mit spielerischem Ansatz. Dabei erfüllt man Spendenziele, die dann weitere Spenden für wohltätige Zwecke auslösen. Im ersten Jahr kam so rund 26.000€ zusammen.

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das H.Gen
das H.Gen(@hagen)
Vor 1 Jahr

So ändern sich die Zeiten. Vor 40 Jahren fiel man durch Randale, Pallaver und Outfits abseits des Mainstreams auf. Heute durch gepflegtes anders sein, Sprache und Bildung egal wie man aussieht. Wenn man heute im Anzug durch die Stadt läuft fällt man dumm auf weil alle anderen gammelig rumlaufen. Hier in der Region gibt es autonome Veranstaltungsorte wo Gruftis, Teds, Skins, Mods u.s.w. nicht mehr hingehen und keine Veranstaltungen mehr machen weil es einfach zu siffig ist. Komplett zerstörte und versaute WCs will man seinem Publikum nicht mehr zumuten. Ich habe auch schon vor 40 Jahren nicht verstanden warum autonom, links oder sonst was immer auch gleich Dreck, Müll und Zerstörung bedeutet. Ich habe Veranstaltungen in der Gothicszene durchgeführt wo selbst morgens um fünf nicht ein Krümel Dreck auf dem Boden lag. Für solche Leute macht man doch gerne Events.

Matthias
Matthias(@marquis)
Antwort an  das H.Gen
Vor 1 Jahr

Vor etlichen Jahren fanden in einer Rock-Alternativdisse Gruftpartys statt, die zu den schönsten gehörten, auf denen ich je war. Die Betreiberin, leider schon verstorben und eine Seele von Mensch, sagte nach der ersten Party: So oft „bitte und danke“ hatte sie davor noch nie vernommen. Ich vermisse Dich Moni!

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  das H.Gen
Vor 1 Jahr

Ich habe auch schon vor 40 Jahren nicht verstanden warum autonom, links oder sonst was immer auch gleich Dreck, Müll und Zerstörung bedeutet.

Das würd ich (als Grufti & Linker) jetzt auch nicht wirklich verstehen muss ich sagen.
Aber das scheint mir durchaus auch etwas von der jeweiligen Stadt/Region abzuhängen.

Wenn man heute im Anzug durch die Stadt läuft fällt man dumm auf weil alle anderen gammelig rumlaufen.

Es sei denn die ganzen Bankangestellten gehen gerade Mittagessen… ;)
Spaß beiseite, grundsätzlich hast du recht – Mir fallen Menschen die gepflegt, elegant und stilvoll gekleidet durch die Stadt laufen interessanterweise auch immer automatisch sofort auf weil man es einfach nicht (mehr) gewöhnt ist und die aktuelle Mode i.d.R ja das Gegenteil von elegant ist (und gerade wir Deutschen ja auch ein Faible für „hauptsache praktisch“ haben, Salewa, Jack Wolfskin & Co. sind ja nicht NUR ein Klischee hier im Land ;) )…

Letzte Bearbeitung Vor 1 Jahr von Durante
Durante
Durante(@durante)
Vor 1 Jahr

Da immer viel gemeckert wird – gerade auch in unserer Szene (und oft natürlich auch zu Recht) – is es mal schön sowas zu lesen. Etwas das einfach tatsächlich nur… positiv ist. 8-O

Graphiel
Graphiel(@michael)
Vor 1 Jahr

Aus dem Bauchgefühl heraus hätte ich das auch vermutet, da in meinen Erinnerungen und Beobachtungen die schwarzen Festivals praktisch nie zugemüllt waren. Hier mal ein fallen gelassener Pappbecher, da mal eine Papierservierte und das war es im Grunde schon.

Dagegen waren andere nicht-schwarze Events die ich mit meiner Ex besuchte regelrechte Müllhalden. Der Japantag in Düsseldorf zum Beispiel. Mein Goth stand es da zum Ende hin zu… Teils echt zum fremdschämen, welch Mengen an Müll da auf einen Quadratmeter an einem Tag zusammenkamen.

Aber es ist doch auch schön die Sauberkeit von uns Gruftis nun quasi schwarz auf weiß geliefert zu bekommen.

Markus
Markus (@guest_62199)
Vor 1 Jahr

Das sind doch mal gute Nachrichten…nach unserer umfangreichen Beteiligung am Ozonloch in den 1980er Jahren aufgrund massiven Haarspraykonsums. 🙂

Wiener Blut
Wiener Blut (@guest_62312)
Vor 1 Jahr

Puh… 1. meine Mutter hat mir schon als Kind Sauberkeit beigebracht, und mein Opa war Schulhausmeister mit Blick fürs aufgeräumte. 2. Wir wohnen auf dem Land, im Herzen eines historischen Ortskerns wo man schon drauf achtet wie’s aussieht. 3. Dienstlich weiß ich was Menschen für Dreckschweine sein können, da freut man sich nach dem Dienst wenn’s ordentlich ist. 4. Als Mandatsträger einer „Umweltpartei“ kommt man um das Thema Müll eher nicht drum rum. 5. Ich mag saubere Festivals und Discos. Alternativ ja, ein bisschen in die Jahre gekommen oder Sperrmüll… äh Used Look… Charakter ja, aber bitte kein Müll. Was wir so besuchen geht’s eigentlich. Entsetzt bin ich eher an anderen Orten. Neujahr Morgen am Deich eines Sees, „normale Jugendliche“ machten Party am Brunnen etc… teilweise erschreckend diese Dreckschweine jeden Alters. Wenn’s an öffentlichen Orten so gut geht mit dem Rumsauen, frag ich mich ob die Zuhause auch so sind bzw wer da hinterher räumt…. P.S. Das liest sich jetzt bestimmt sehr konservativ hier. ;-). Bei uns hieß das aber auch nicht Links damals sondern Progressiv. Ich mag den Begriff bis heute. ;-)

Letzte Bearbeitung Vor 1 Jahr von Wiener Blut
Wiener Blut
Wiener Blut (@guest_62316)
Antwort an  Robert
Vor 1 Jahr

Ich bin zu alt für Faktoren die was bewirken… oder zu konservativ…;-)

Durante
Durante(@durante)
Antwort an  Wiener Blut
Vor 1 Jahr

P.S. Das liest sich jetzt bestimmt sehr konservativ hier. ;-)

Eigentlich nicht (zumindest für mich). „Kiloweise Müll nach dem Feiern liegen lassen“ ist ja nicht progressiv/links/revolutionär (oder überhaupt ein politisches Statement)… sondern halt übliches menschliches rücksichtlos-ignorantes A-loch-Verhalten. Letzteres zu verurteilen ist für mich definitiv nicht konservativ. ;)

Letzte Bearbeitung Vor 1 Jahr von Durante

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