Disintegration – Wie ein Cure-Album Generationen verbindet

Die Dokumentation „Disintegration“ handelt, wie könnte es anders sein, von „The Cure“ und schlägt aktuell hohen Wellen im Meer der Dunkelheit. Noch nie gab es so viele freundliche Nachrichten über eben diese Doku bei ARTE, wie in diesem Fall. Es scheint also, als hätte sich die Band mit ihrem Album eine neue Relevanz erspielt, denn es begeistert nicht nur neue Fans, sondern auch ältere Fans, die ähnliche Verbundenheitsgefühle mit dem Album „Disintegration“ herstellen. Und eben das scheint die knapp einstündige Dokumentation auf den Punkt zu bringen. Ich habe also meine Bedenken hinsichtlich „irgendwann muss doch mal gut sein mit Cure-Inhalten“ schamlos über Bord geworfen.

Klar, dass mich die Doku gleich musikalisch packt, so erscheint mir aber auch die Auswahl der Leute, die etwas über die Band erzählen, inhaltlich nostalgisch und gleichzeitig frisch. Die Herangehensweise ist engagiert und präzise, neben historischen Einspielern glänzt die Dokumentation aber auch mit frischen und neuen Aufnahmen, beispielsweise aus Crawley, der englischen Provinzstadt, in der die Band sich in den späten 70ern gründet oder auch aus Leipzig, wo nicht nur Sandro Standhaft zu Wort kommt, sondern auch das Konzert im August 1990, das The Cure dort vor ekstatischen Fans spielten.

Im Text zu Doku heißt es:

The Cure sind die großen Außenseiter des Pop, ihr Sänger Robert Smith wahrscheinlich der einzige Rockstar, den man an der Silhouette erkennt. Mit seiner Band hat er eine unverwechselbare Klangwelt erschaffen. Doch wie konnten sie damit die Charts stürmen, zu stilprägenden Weltstars werden – dies ist eines der erstaunlichsten Phänomene der Musikgeschichte. Die Dokumentation zeigt ein Bild einer unpolitischen Band in hochpolitischen Zeiten, die ihr wichtigstes Werk schafft, Krisen meistert und wie Pop manchmal exakt den Nerv der Zeit trifft.

Der Band gelingt es, auch 2025 noch Relevanz für die Menschen zu erzeugen, die Musik suchen, die sie in traurigen und schwierigen Zeiten begleitet. In der Dokumentation „Disintegration“ kann man sich auch als junger Fan in diesen Zeiten wiederfinden und etwas über die Band erfahren, die Generationen von Gruftis schon seit 40 Jahren beeinflussen. Auf gewisse Weise der Realität völlig entrückt, aber gleichzeitig aktuell und einflussreich wie es gebraucht wird.

Die Band, die für Dich da ist, wenn Du traurig bist, wirst Du immer lieben.

Übrigens: Vielen Dank an die zahlreichen Hinweise auf diese Dokumentation. Ich habe versucht, jedem zu antworten und bitte höflichst darum, nicht damit aufzuhören! Ich bin gespannt, was der Fürst der Dunkelheit noch in Zukunft auf dem Kasten hat und bin neugierig, wer von Euch hat die Doku gesehen?

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Wizard of Goth – sanft, diplomatisch, optimistisch! Der perfekte Moderator. Außerdem großer “Depeche Mode”-Fan und überzeugter Pikes-Träger. Beschäftigt sich eigentlich mit allen Facetten der schwarzen Szene, mögen sie auch noch so absurd erscheinen. Er interessiert sich für allen Formen von Jugend- und Subkultur. Heiße Eisen sind seine Leidenschaft und als Ideen-Finder hat er immer neue Sachen im Kopf.

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Eldlilja
Eldlilja (@guest_66143)
Vor 4 Stunden

Ja hey, wohl zufällig heute die Erste! ;-) …wenn man vor dem Einschlafen noch was kurz lesen will…
Ich habe die Doku neulich zufällig gesehen und habe die ganze Zeit in Erinnerungen geschwelgt. Wie ich neulich mal schrieb, würde ich mich nicht als super Hardcore-Fan bezeichnen, aber The Cure gehören zu meiner Handvoll der allerliebsten Bands, die mich seit dem 1980ern stets begleiteten. Als „Disintegration“ rauskam, hat es mich auf einer Klassenfahrt begleitet und nach dem Abi in Irland, da habe ich The Cure sehr viel gehört. Robert Smith trifft mit seiner Stimme den Nerv und die ganze Musik ist soooo schöntraurig!
Die Doku hat den Werdegang nach meinem Empfinden gut beschrieben und ich finde auch, dass sie gut aufgebaut ist. Die Erzähler zeigen, wie krass The Cure die Stimmung treffen, die alten und neuen Grufts oder Melancholiker werden gleichermaßen von der Band eingefangen und begleitet. Ich fand die Geschichte des französischen Sprachschülers irgendwie so rührend, dass er stundenlang in London vor dem Hotel wartet und dann die Band treffen kann und auch noch eine Freundachaft aufbauen kann…das ist so, wie ich immer dachte und hoffte: die Band und insbesondere Robert Smith sind auch für Normalsterbliche ereichbar, die Fans werden gesehen.
Ich will unbedingt im Herbst auf zumindest ein Konzert gehen!!!
Jetzt habe ich doch eine ganze Menge geschrieben, bin wohl doch mehr Fan als ich dachte ;-)
Ich habe übrigens das lange neue Interview zum neuen Album mit Robert Smith, welches man auf deren Homepage verlinkt sehen kann, angefangen. Er kommt da sowas von sympathisch rüber, wie er von den Bandanfängen erzählt, wie seine Pandemiezeit so war usw. Ich habe es leider noch nicht fertigschauen können, denke aber, es ist auch sehr empfehlenswert.
Es gibt wohl doch nie zuviel The Cure!!! Also bitte immer gerne dazu schreiben!!!

Letzte Bearbeitung Vor 4 Stunden von Eldlilja

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