Simon Gallup hat am vergangenen Samstag angekündigt, nicht mehr mit „The Cure“ spielen zu wollen. In einem Post auf seiner Facebook-Seite schrieb der Bassist: „Mit etwas schwerem Herzen bin ich nicht mehr länger ein Mitglied von The Cure. Ich wünsche allen noch viel Glück.“ Gallup (61) war nach Michael Dempsey von 1979 bis 1982 und später von 1985 bis 2021 bei The Cure und war neben Robert Smith eine wichtige Konstante in der Besetzung der Band. Für viele ist die Art und Weise, wie er den Bass spielt, „der Pulsschlag“ der Band.
https://www.facebook.com/simon.gallup.9277/posts/392551212300934
Ein offizielles Statement der Band oder von Robert Smith zum Ausstieg des langjährigen Mitglieds gab es bislang noch nicht. Roger O’Donnell, Keyboarder der Band, hat in einem Kommentar geschrieben: „Ein Freund hat mir gerade erzählt, dass sie Lol gesehen haben, wie er im Guitar Centre einen Bass kauft????“ Gemeint ist Laurence „Lol“ Tolhurst, der bis 1989 Schlagzeug in der Band gespielt hat. Der zynische Kommentar kam nicht bei allen Fans gut an.
„Ich habe einfach genug vom Verrat“
Auf eine Frage in den Kommentaren zu Gallups Posting, ob der Musiker gesundheitlich angeschlagen sei, antwortete er: „Mir geht es gut… ich habe einfach genug vom Verrat.“ Was damit gemeint ist, ließ er allerdings offen.
Seinen Twitter-Account, auf dem es bis vor Kurzem noch recht harmonisch zuging, hat er zwischenzeitlich gelöscht.
Für die Band ist das ein herber Schlag, wenn man einem Interview, das der NME 2019 mit Robert Smith führte, glaubt. Denn für den war Gallup eine wichtige Bezugsperson: „Für mich war Simon immer das Herz der Liveband und er war immer mein bester Freund. Es ist seltsam, dass er im Laufe der Jahre und Jahrzehnte oft übersehen wurde.“ Smith führt weiter aus: „Wir hatten im Laufe der Jahre einige schwierige Zeiten, aber wir haben es geschafft, eine sehr starke Freundschaft zu pflegen, die aus dieser gemeinsamen Erfahrung als Teenager entstanden ist. Wenn man solche Freunde hat, besonders für so lange, würde es etwas wirklich Außergewöhnliches brauchen, bis diese Freundschaft zerbricht.“
Möglicherweise ist das jüngste Cure-Album, das bald erscheinen soll, doch eine Spur zu emotional und hat das Freundschaftsverhältnis belastet. Vor ein paar Wochen orakelte Smith, es könnte das letzte Album von „The Cure“ werden. Ob die beiden Ereignisse allerdings in Zusammenhang zu bringen sind, bleibt fraglich.
Hey Robert, die Überschrift klingt ja schon ein wenig nach Bildzeitung…
In der Band Geschichte gab es ja so viele Brüche und Robert hat ja offenbar auch keine Lust mehr. Und ehrlich gesagt interessiert mich die Band seit allem, was nach dem wish album kam, nicht mehr….
@Tanzfledermaus : Ja, klingt sie, da gebe ich Dir recht. Es lag aber gar nicht in meiner Absicht so zu klingen, ich fand eher den Kommentar von Gallup so absurd, dass ich ihn auch in die Überschrift verfrachtet habe. Als Clickbait war das gar nicht beabsichtigt :)
Und ja, es gab unzählige Band-Brüche in der Geschichte der Band. Das man sich allerdings noch in solch fortgeschrittenem Alter und mit einer gewissen „Erfahrung“ noch hinreißen lässt, so die Feder zu lassen, hat mich dann schon fasziniert. Eigentlich hatte ich hier ein wenig „Altersmilde“ erwartet und ein halbwegs professionelles Auftreten. Aber mein Goth. Offensichtlich ist dem nicht so.
Ich kann jedem, den das Innenleben von The Cure interessiert, das Buch von Jeff Apter „Never Enough“ empfehlen. Dort wird sehr gut beschrieben wie die Bandmitglieder ticken und wie weltfremd die Jungs teilweise agieren. Sehr lesenswert auch wenn man als Cure-Fan teilweise wirklich desillusioniert wird.
Desillusioniert ist das Stichwort. Das ist der Grund warum ich bei Bands, deren Musik mir was bedeutet, so wenig wie möglich von deren privatem Zeugs wissen will.
Zum richtigen Fan-Sein gehört das (also ein gewisser Personenkult) schon auch irgendwie dazu, deshalb sage ich von mir, das ich eigentlich nie richtig Fan von irgendwas/wem bin, auch wenn ich deren Kunst sehr schätze.