Liegt es daran, dass ich Frauenstimmen nicht mag oder macht Adele tatsächlich aus Roberts „Lovesong“ ein Trauerspiel? Ich weiß es nicht und würde gerne Eure Meinung dazu hören.
Der Lovesong von The Cure ist tatsächlich einer meiner „beloved Songs“. Vielleicht hab ich mich deshalb so geschüttelt, als ich nach einem Zeitungsbericht, der Adele und ihre Coverversion über alle Maßen lobt, auf einen Liveauftritt gestoßen bin. Ja, Adele kann bestimmt sehr gut singen und das Ambiente auf der Bühne ist schön.
Aber bitte: Wo ist die Leichtigkeit des Songs hin? Wo ist die Melancholie und wo ist der Mix aus Nostalgie, Zeit, Ferne, Traum, Zweisamkeit und Liebeserklärung? Stattdessen legt Adele eine bleischwere Decke über den Song und garniert das Ganze mit einem Gefühl der Resignation und Trauer. So wirkt es jedenfalls auf mich.
Zum Vergleich noch einmal die Originalversion von The Cure.
Gut, ich ziehe es durchaus in Erwägung, dass es wieder diese weibliche Art ist, die in mir Fluchtgedanken aufkommen lässt, aber ich finde: Adele, this is not a love song!
Naja, Herr Smith, mit seiner Augen-Maskerade macht ja auch nicht gerade den Eindruck eines im Grunde seines Herzen „glücklich verliebten“ Giggolos! Da gefällt schon eher dieses freundlich vor sich hinstöhnende Mägdelein, dessen Timbre doch schon ein wenig der ommenden Glückseligkeit erahnen lässt! Hier könnte für alle an sich Zweifelnden, so etwas, wie eine Leiter zu höheren Lustbarkeiten, wenn auch nur zu erahnen sein! Mag sein, dass ich so empfinde, da ich nicht so sehr auf Tuschfarben im pickeligen Teenager-Gesicht stehe und schon mal gar nicht auf Kerle!
Ach ja, was macht einen guten Love-Song eigentlich aus?
Teenagergesicht? Der Herr Smith ist 52 Jahre alt :-)
Ich finde schon, dass Robert Smith eine gewisse melancholische Glückseligkeit in den Song legt, aber seltsamerweise finde ich die The-Cure-Songs meistens fröhlich, während mein Umfeld von „Gejammer“ spricht und sich die Ohren zuhält.
Ein guter Lovesong… hmmm… Glaubwürdigkeit, würde ich sagen. Man muss das Gefühl haben, dass der Song ehrlich gemeint ist. Bei Frau Adele habe ich eher das Gefühl, dass er „aufgesetzt“ und gewollt „kunstvoll“ klingt. Obwohl die Frau zweifelsohne eine tolle Stimme hat.
Ich bin kein großer The Cure-Fan. Und betrachtete sie seit jeher nur allzu nebensächlich. Zudem wurden die mir allzu unsympathisch, als das einzige Lied, welches mir wirklich gefällt (Lullaby) an HipHop und irgendwas technozides verscherbelt worden war. Und man die Melodie zudem in anderen Stücken bedeutungsloser Interpreten vorfand.
Allerdings besitzt Herr Smith eine recht markante Stimme, welche die Stimmung der meisten Stücke trägt. Sowie auch in diesem.
Adele hingegen quäkt nach alter Chart-Retorte-Manier. Ein The Cure-Cover verlangt aber ein Höchstmaß von Persönlichkeit und Individualismus in der Stimme. Schätze das könnte der Grund für die Antipathie sein. Denn ich mag die Cover-Version auch nicht. Allerdings finde ich auch das Original…belanglos, wenn auch nicht unidyllisch.
Mit weiblichen Stimmen habe ich grundsätzlich keine Probleme. Bei Lagerfeuerromanik hingegen entwickeln sich bei mir gewöhnlich Fluchtgedanken. Nichts gegen ein prasselndes Lagerfeuer in netter Gesellschaft, aber wenn hier jemand seine Wandergitarre hervorholt, bedeutet das für mich selten etwas Gutes. Auch für mich klingt diese Version mit Akustikgitarre irgendwie aufgesetzt.
Hallo Sabrina,
endlich mal jemand, der meine Meinung über Adele teilt. sie hat ja eine ungewöhnliche Stimme, sicher toll im Strom gegen den mainstream. Aber was ihr fehlt ist echte ausstrahlung und auch ihr singenist leider nicht Notengetreu. Sprich, sie liegt immer mal wieder etwas daneben. The Cure bringen einfach den ganzen Schmerz, die Heilung und die Reifung durch eine Liebesgeschichte in ihrem Song zur Geltung. Adele verscuht nur zu perfomen. Das schadet diesem wunderbaren Lied einfach nur
Sabine
Mit The Cure hatte ich meinen einstieg in die schwarze Szene und habe die Bandgeschichte also auch ein bisschen mit verfolgt.
Sich am covern von Curesongs zu versuchen, kann meiner Meinung nach nur schief gehen, auch wenn der Sänger oder die Sängerin eine gute Stimme hat.
Nur Robert Smith weiß wirklich warum er ein bestimmtes Lied geschrieben hat und so legt er auch seine ganz eigene betonung in den Song hinein, das kann niemand, wie ich finde, einfach covern…das geht daneben.