Wissenschaft & Subkultur
Seit die Szene eine ernst zu nehmende Subkultur bildet, wird über sie geschrieben. War es zunächst den Journalisten vorbehalten, das neue Phänomen aufzugreifen und zu verbreiten, so wanderte es mit den allmählich auch in die Hörsäle der Universitäten. Sei es durch Szene-Mitglieder die einen erweiterten Bildungsweg eingeschlagen haben oder durch Sympathisanten, Skeptiker und Interessierte, die in der Gothic-Szene etwas gefunden haben, worüber sie eine Abhandlung verfassen wollten. Nachdem diese Arbeiten aber gelesen und bewertet wurden, verschwinden sie meist in den Archiven der Autoren und Universitäten. Wissenschaftliche Arbeiten, Hausarbeiten, Thesen und Diplomarbeiten, die sich mit der Szene beschäftigen, die akribisch recherchiert sind und nicht selten interessante Schlussfolgerungen liefern. Viel zu schade, wie ich finde, denn nicht selten steckt unfassbar viel Arbeit, interessante Gedankengänge und Schlussfolgerungen in diese Arbeiten, die uns selbst reflektieren, beschreiben was die Szene zusammenhält und die Menschen, die sich ihr zugehörig fühlen, ausmacht. Wir möchten versuchen, diese Texte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und bemühen uns seit einigen Jahren, Quellen ausfindig zu machen, Autoren zu kontaktieren und Texte zu sichern. Einige Texte wurden bereits für das Internet aufbereitet und werden nach und nach hier erscheinen.
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Goth und Gender – Dekonstruktion des binären Geschlechtersystems
Autorin: Stephanie Brömmel | Jahr: 2015 | 7275 Wörter
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Jugendkultur – Ein verstehender Zugang zur Subkultur der Goths
Autorin: M. Günther | Jahr: 2015 | 25377 Wörter
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Gruftis in der DDR – Konformismus, Protest oder Dissens
Autorin: Ines Kranert | Jahr: 2015 | 5935 Wörter
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Subkultur Gothic – Ein Verhältnis voll Koketterie, voll Pointen und Antithesen
Autor: Adrian Heuberger | Jahr: 2003 | 15325 Wörter
Du hast selber einer Hausarbeit, eine Diplomarbeit oder eine Thesis über die schwarze Szene geschrieben und findest es auch doof, wenn die ungesehen in den Archiven verschwindet? Schreib uns! Wir kümmern uns um die Aufbereitung deines Textes für das Internet, anonymisieren die Arbeit auf Wunsch und fügen selbstverständlich auch alle Quellenhinweise und Fußnoten ein.
Das sind 3 sehr interessante Texte, welche auch gut lesbar sind (ist ja nicht immer selbstversändlich bei wissenschaftlichen Arbeiten).
Vor allem „Goth und Gender – Dekonstruktion des binären Geschlechtersystems (2015)“ fand ich spannend zu lesen. In meinem Studium gibt es oft Seminare zum Thema Gender. Dazu diesen Text zu Goth – Gender zu lesen, war eine schöne Ergänzung.
Danke fürs Einstellen!
bat : Dankeschön! Ich hoffe auch die Autoren lesen Deine Einschätzung. Ich will in Zukunft noch weitere Texte einstellen, ich habe hier noch einen ganzen Haufen liegen, die jedoch aufwendig bearbeitet werden wollen und natürlich – was noch viel aufwendiger ist – auch genehmigt werden sollten. Wenn du irgendwann mal etwas rund um die Szene veröffentlichen solltest, wir würden uns sehr freuen, das auch mit anderen teilen zu können!
Wenn ich eine Arbeit zur Szene veröffentlichen sollte, stelle ich sie sehr gerne zur Verfügung und würde mich über die Veröffenlichung hier auch sehr freuen :) !
Das Archiv der Jugendkulturen dürfte zig solcher Arbeiten horten („600 Magister- und Diplomarbeiten“). Digitalisierung wäre das Zauberwort. Diese findet aber offenbar nur im begrenzten Rahmen statt!? Ein Online-Zugriff ist jedenfalls nicht möglich. Ich will mir gar nicht ausmalen, was passiert, wenn dort mal ein Brand ausbricht.
Das Archiv der Jugendkulturen kenne ich. Bin schon seit fast 10 Jahren Mitglied und bin auch schon einige male dort gewesen, um die Bestände an wissenschaftlichen Arbeiten zu sichten. Die ein wirklich großes und vor allem auch mittlerweile digitales Archiv an wissenschaftlichen Texten. Jetzt kommt das große Aber. Es ist nahezu nicht möglich, sich Genehmigungen für eine Veröffentlichung der Autoren einzuholen. Viele Autoren findest du einfach nicht mehr, weil Anschrift und E-Mail nicht mehr gültig sind, sie wollen diese Arbeit „nicht im Netz“ sehen oder vermarkten die Arbeiten auch zum Teil selbst oder über Fachbuchverlage. Das war in der Tat in den letzten Jahren eine teilweise anstrengende Odyssee.
Ursprünglich hatte ich 5 Arbeiten zum starten des Archivs hier eingestellt. Die waren entweder zu Wiederveröffentlichung gekennzeichnet oder ich hatte die Genehmigung des Autors. Dann „plötzlich“ hatte man dann doch was dagegen und ich war gezwungen die Arbeit offline zu nehmen.
Deswegen versuche ich gerne, Interessenten möglichst früh anzusprechen und um eine Genehmigung zu bitten, die Texte entsprechend anzupassen und dann zu veröffentlichen. Vielleicht nehme ich das neu entstandene Interesse daran und veröffentliche noch ein paar Texte, die in der Vorbereitung sind.
Danke für Euer Feedback!
Was sich doch so alles Schönes in den Untiefen dieser Netzpräsenz finden lässt, wenn man mal weiter als nur in den Aktualisierungshinweisen auf der Startseite stöbert!
Ich würde vorschlagen, szenerelevante Arbeiten, die aus verschiedenen Gründen hier nicht im Volltext erscheinen können, wenigstens als Zitation zu sammeln, eventuell – falls selten – auch mit Hinweisen zu besitzenden Bibliotheken, oder – falls online, aber zugriffsbeschränkt – unter Verlinkung. Eine Uni-Bibliothek, die dann wenigstens von vor Ort Zugriffsrechte besitzt, könnte zumindest für den ein oder anderen interessierten Leser greifbar sein.
Gut, den Punkt hatte ich nicht berücksichtigt. Das liegt vermutlich daran, dass ich ein Befürworter freien Wissens bin und für meine Arbeiten kein Geld verlangen würde. Bezeichnenderweise bin ich im Netz schon ein paar Mal auf solche kostenpflichtigen Inhalte gestoßen, die sich bei näherer Betrachtung („Leseproben“) als eine Melange aus einschlägigen Büchern und Wikipedia-Artikeln entpuppten, teils mit 1:1 abgeschriebenen Passagen, die nicht einmal als Zitat gekennzeichnet wurden. Eine Frechheit, dafür noch Geld zu verlangen.
Was mir pers. immer sauer aufstößt is wenn auch Ergebnisse von mit öffentlichen (also unseren) Geldern bezahlter Forschung gar nicht veröffentlicht werden… :(
Dass dergleichen zuerst in der Fachpresse erscheint usw., damit hätte ich kein Problem (die Wissenschaftler wollen dort halt auch Anerkennung usw., ist in Ordnung). Aber zumindest danach/etwas später sollten wir ja auch mal lesen dürfen was wir bezahlt haben, oder?? ;)