Im Essener Stadtteil Fulerum liegt an der Fulerumer Straße der zweitgrößte Friedhof der Stadt Essen. Der kommunale Essener Südwestfriedhof bildet nach dem Parkfriedhof die flächenmäßig zweitgrößte Begräbnisstätte der Stadt.
Um 1910 wurde der Friedhof eingerichtet und von Anfang an als Parkanlage konzipiert. Der Essener Stadtplaner und Bauingenieur Robert Schmidt leitete die Planungen und setzte sich für deren Umsetzung ein. Der 37,27 Hektar große Friedhof beherbergt mit rund 33.000 Gräbern weitaus mehr Menschen, als Fulerum Einwohner hat (ca. 3350 Einwohner).
1992 wurde die Fläche mit anliegenden Gebieten zum Landschaftsschutzgebiet erklärt. Der seit 1991 denkmalgeschützte Eingangsbereich umschließt seit 1926 einen sogenannten Ehrenhof. Die Einsegnungshalle wurde zwischen 1927 und 1929 errichtet. Das 1936 eröffnete Krematorium ist heute stillgelegt.
Der Urnenfriedhof
Auf den vielen, oft leicht verwilderten Wegen kann man sich leicht verlaufen und man kommt sich vor wie in einer Parallelwelt. Es gibt Gebiete auf dieser Friedhofsanlage, die im Krieg bombardiert worden sind. Die Bombentrichter wurden später teilweise als Urnengräber genutzt und liegen nun abseits der Wege hinter Sträuchern versteckt.
Der Ehrenfriedhof
Auf dem Friedhofsgelände befinden sich mehrere zunächst Ehrenfriedhof genannte Grabfelder mit insgesamt 2.878 Opfern beider Weltkriege und aus der Zeit des Nationalsozialismus. Dazu kommen Opfer des Kapp-Putsches und der Ruhrbesetzung.
Der Halbachhammer
Angrenzend am Friedhof liegt am Kesselbach in einem Fachwerkhaus der Halbachhammer, ein altes wasserbetriebenes Schwiedehammerwerk. Der industrielle Gustav Krupp von Bohlen und Halbach ließ ihn 1935/36 betriebsbereit, direkt an den angrenzenden Friedhof versetzen und schenkte ihn der Stadt. Heute ist der Halbachhammer ein technisches und wirtschaftsgeschichtliches Denkmal.