Der Jüdische Friedhof Berlin-Weißensee wurde 1880 eröffnet und ist mit mit rund 42 Hektar der flächenmäßig größte erhaltene jüdische Friedhof Europas auf dem etwa 116.000 Gräber zu finden sind. Neben schlichten Grabstätten schmücken prächtige Mausoleen die Grabstellen, die von neuem Selbstbewusstsein der assimilierten Berliner Juden zeugen.
Während der Zeit des Nationalsozialismus verstecken sich einige Juden auf dem unübersichtlichen Gelände in den Mausoleen, um der Verfolgung zu entgehen. Illegal in Berlin lebende Juden werden heimlich auf dem Friedhof beerdigt.
Das Gebäudeensemble am Haupteingang des Friedhofs wie auch die Friedhofsmauer an dieser Stelle sind im Stil der italienischen Neorenaissance aus gelben Ziegeln erbaut.
Im südlichen und westlichen Teil befinden sich in der Friedhofsmauer repräsentative Grabstätten und Mausoleen. Die Gräber sind in 120 gitterförmigen Grabfeldern angeordnet, die unterschiedliche streng geometrische Formen wie Rechtecke, Dreiecke oder Trapeze haben. Das Gelände des Friedhofs ist weitestgehend mit Bäumen bestanden. Etliche Grabfelder, besonders im rechten Friedhofsteil vom Hauptweg aus, sind mit Efeu bedeckt, der auch nicht entfernt werden soll. Entsprechend der jüdischen Tradition werden Gräber nicht wieder belegt, sondern sie gelten bis zum Jüngsten Gericht als Begräbnisflächen. Auf jüdischen Friedhöfen gehört eine Grabpflege nicht zur Tradition.
Ein verwunschener Ort, ein Labyrinth in einem Urwald. Überwucherte Wege mit versunkenen Grabsteinen, Stille, nur ein Vogel zwitschert. Schattige Bäume über den Gräbern und Säulen und monumentale Mausoleen. Ein Ort voller Geschichte und voller Geschichten.
(Quellen: Wikipedia, www.visitberlin.de)