Deutschland
Friedhöfe, das sind nicht nur Orte der Toten, sondern auch Orte der Ruhe und Abgeschiedenheit. Sie strahlen für Liebhaber Dinge aus, die in unserer schnellen und lauten Gesellschaft oftmals keinen Platz mehr finden. Mystik, Okkultismus, Tod, Vergänglichkeit, Ruhe, Andacht und Stille – um nur einige zu nennen. Sie spiegeln Kunstgeschichte und Zeitgeist vieler Generationen und geben einen Blick in nationale und internationale Bestattungskultur. Die prunkvollen Gräber aus dem viktorianischen England beispielsweise, die mit Symbolik überhäuft den Umgang mit dem damaligen Glauben und Irrglauben zeigen, oder die Gräber aus Barcelona, die sich wie ein Kunstausstellung von Phantasie, Fertigkeit und Inspiration anfühlen. Wir schätzen Friedhöfe und ihre Wirkung auf uns, sie erzählen uns Geschichten von Menschen, werfen einen Blick zurück in die Zeit und entschleunigen das hektische Dasein. Die Orte der Toten erinnern uns an unsere eigene Sterblichkeit und damit auch an das, was das Leben ausmacht. In dieser Friedhofsgalerie stellen wir Bilder von besonders schönen Friedhöfen aus, die wir selbst gemacht haben oder die uns Leser zuschicken, um sie hier zu verwenden. Einige der Galerien sind auch mit Artikeln verknüpft, die vom entsprechende Friedhof berichten und auch schriftlich die Eindrücke beschreiben.
Deutschland
Aachen: Ostfriedhof (1803)
Der Ostfriedhof in Aachen ist der älteste Friedhöfe der neueren Geschichte der Stadt Aachen, der 1803 unter französischer Führung erbaut wurde. 1988 wurde er als eines der ältesten Beispiele zeitgemäßer Friedhöfe unter Denkmalschutz gestellt. Seit 2004 kümmert sich ein gemeinnütziger Förderverein um den Erhalt des Friedhofes.
Aachen: Westfriedhof (1889)
Der Westfriedhof in Aachen ist die Erweiterung der Friedhofskapazitäten der Stadt, die im Verlauf des 19. Jahrhunderts im mehr Menschen beheimatete. Er wurde als konfessionell getrennte Anlage konzipiert, die getrennt durch eine Ausfallstraße, einen evangelischen und einen katholischen Teil hat. Die neugotische Grufthalle, die Campo Santo, die zwischen 1899 und 1805 erbaut wurde, ist in ganz Deutschland einzigartig.
Berlin: Friedhof Grunewald (1892)
Der Friedhof Grunewald wurde nach Plänen des königlichen Garteninspektors Roer, für die Berliner Villenkolonie im gleichnamigen Stadtteil angelegt. Wegen seiner isolierten Lage zwischen Bahngleisen wird der Friedhof auch im Volksmund Toteninsel genannt. Für die Villenkolonie Grunewald wurde das Gelände nordwestlich der Bornstedter Straße 1891 als Friedhof ausgewählt. (Bilder: Caro Doering)
Berlin: Friedhöfe am Halleschen Tor (1735)
Die Friedhöfe am Halleschen Tor liegen im Berlin Stadtteil Kreuzberg zwischen dem Mehringdamm und der Zossener Straße. Seit Beginn des 18. Jahrhunderts finden hier zahlreiche berühmte Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte, auch E.T.A. Hoffmann (1776-1822) liegt hier begraben. Es handelt sich um mehrere Friedhöfe, die damals noch vor den Toren der Stadt, außerhalb der Berliner Zollmauer, angelegt wurden.
Berlin: Invalidenfriedhof (1748)
Der Invalidenfriedhof gehört zu Berlins ältesten Friedhöfen. Er ist die letzte Ruhestätte vieler Berliner Persönlichkeiten und zugleich Gedenkstätte, denn einige Teile des Friedhofs liegen auf dem ehemaligen Todesstreifen der einst geteilten Berlins. Der 1748 angelegte Friedhof war damals Teil des Invalidenhauses der preußischen Armee.
Berlin: Jüdischer Friedhof Weißensee (1880)
Der Jüdische Friedhof Berlin-Weißensee ist mit rund 42 Hektar der flächenmäßig größte erhaltene jüdische Friedhof Europas auf dem etwa 116.000 Gräber zu finden sind. Neben schlichten Grabstätten schmücken prächtige Mausoleen die Grabstellen, die von neuem Selbstbewusstsein der assimilierten Berliner Juden zeugen. (Bilder: Caro Doering)
Berlin: Kirchhöfe Bergmannstraße (1825)
Die Kirchhöfe an der Bergmannstraße sind vier nebeneinandergelengene Friedhöfe im Berliner Stadtteil Kreuzberg. Der erste Friedhof wurde 1825 angelegt. Die Friedhöfe sind durch Mauern, an denen Erbbegräbnisstätten platziert sind, voneinander getrennt. Die Friedhofsmauern wurden nach 1945 mit Durchbrüchen versehen, beispielsweise zwischen Dreifaltigkeits- zum Friedrichswerderschem Kirchhof.
Berlin: Russischer Friedhof Tegel (1893)
Der russische Friedhof in Berlin-Tegel ist der einzige zivile russisch-orthodoxe Friedhof in Berlin. Er wurde 1893 eröffnet und später für zahlreiche Exilrussen in Deutschland, darunter auch viele bekannte Adelige, zur letzten Ruhestätte. Auf der rund 2 Hektar großen Anlage wurden 4.000 Tonnen Erde aus 50 Regionen Russlands aufgetragen, damit die Verstorbenen in heimatlichem Boden ruhen konnten.
Berlin: Südwestkirchhof Stahnsdorf (1909)
Der Südwestkirchhof der Berliner Stadtsynode in Stahnsdorf ist der vollständige Name des 1909 eröffneten Friedhofs der evangelischen Kirchengemeinden Berlins. Er liegt südwestlich in der brandenburgischen Gemeinde Stahnsdorf und ist mit seinen über 200 Hektar der zweitgrößte Friedhof Deutschlands. (Bilder: GM und Caro Doering)
Bonn: Alter Friedhof (1715)
Der Alte Friedhof in Bonn wurde 1715 angelegt. Er war der erste außerhalb der ursprünglichen Bonner Stadtbefestigung. Heute befindet sich die Anlage im Zentrum der Stadt und ist von Verkehrsflächen, Wohn- und Geschäftshäusern umgeben. Der Friedhof ist ein Ort, in dem sich die Geschichte der Stadt seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts sowie Baustile und Stilepochen seit dem Barock widerspiegeln. (Bilder: Marcus Sonnefeld)
Dortmund: Friedhof St. Peter Hohensyburg (9. Jhd)
Dieser Friedhof gehört zu den ältesten erhaltenen Kirchhöfen im gesamten Ruhrgebiet. Auf dem Gelände rund um die historische Kirche St. Peter befinden sich insgesamt 190 Grabsteine. Die ältesten sind aus dem 9. Jahrhundert. Ursprünglich waren es wohl noch mehr doch durch Verkleinerung des Kirchhofes 1865, einen Bombenschaden 1945 und einige Diebstähle in jüngerer Vergangenheit, werden rund 60 Steine vermisst. (Bilder: Hagen Hoffmann)
Essen: Jüdischer Friedhof im Wald (1830)
Mitten in einem Essener Wald, etwas oberhalb der Ruhr, liegt dieser verwunschene Ort. Man muss schon ortskundig sein, um ihm am Rand eines einfachen Trampelpfades zu entdecken. Vermutlich ist das auch der Grund, warum der Friedhof so wenig Zerstörungen aufweist. Möglicherweise liegt es auch daran, dass sich die örtliche Friedhofsverwaltung dazu entschlossen hat, das Gelände einzuzäunen und ihn der Öffentlichkeit nicht zugänglich macht. (Bilder: Hagen Hoffmann)
Frankfurt: Hauptfriedhof (1828)
1828 lebten 45.000 Menschen in der heutigen Finanzmetropole. Der damals innerhalb der Stadtmauern gelegene Peterskirchhof, der bis dato seit über 300 Jahren als Friedhof genutzt wurde, platzte aus allen Nähten, Ärzte bemängelten das hygienische Problem und einflussreiche Patrizierfamilien sehnten sich nach Platz für ihre ausladenden Gedenkstätten.
Freiburg: Alter Friedhof (1683)
Der Alte Friedhof Freiburg ist ein stillgelegter bürgerlicher Friedhof und einer der ältesten vollständig erhaltenen Friedhöfe in Deutschland. 1683 wurde er errichtet, als der Friedhof der ehemaligen St. Nikolauskirche durch den Festungsbau Vaubans zerstört wurde. Im Laufe seiner Geschichte wurde der Friedhof dann immer wieder erweitert. (Bilder: Sabrina Hegekötter)
Görlitz: Nikolaifriedhof und Jüdischer Friedhof (1305)
Der Nikolaikirchhof war von seiner Anlage wohl im 12. Jahrhundert bis zur Eröffnung des kommunalen Friedhofs 1847 die wichtigste Begräbnisstätte der Stadt Görlitz. Erstmals erwähnt wurde er um 1305 im ältesten Görlitzer Stadtbuch. Aufgrund seines reichen kunsthistorischen Gräberbestandes gilt er als seltenes Beispiel frühneuzeitlicher protestantischer Friedhofskultur. (Bilder: Caro Doering)
Hamburg: Ohlsdorfer Friedhof (1877)
Der Friedhof Ohlsdorf wurde am 1. Juli 1877 eingeweiht und ist mit 389 Hektar der größte Parkfriedhof der Welt. Seit der Gründung des Ohlsdorfer Friedhofs wurden dort über 1,4 Millionen Beisetzungen durchgeführt, jährlich kommen etwa 4500 dazu. Das Gelände kann über 4 Einfahrten mit dem PKW befahren werden. 2 Buslinien durchqueren den Friedhöfen von verschiedenen Richtungen und halten an insgesamt 22 Bushaltestellen.
Heidelberg: Bergfriedhof (1844)
Der Landschaftsarchitekt Johann Christian Metzger plante die rund 15 Hektar große Friedhofsanlage, die sich romantisch in das ehemalige Weinberggelände schmiegt und im Westen an den Gaisberg grenzt. Seit seiner Eröffnung 1844 ist der konfessionsübergreifende Friedhof auf über 17000 Gräber angewachsen. Das auf dem Gelände befindliche Krematorium ist eines der ältesten in Deutschland. (Bilder: Caro Doering)
Köln: Melaten Friedhof (1810)
Der Melaten Friedhof ist der zentrale Friedhof der Stadt Köln. Seinem Namen verdankt er einem Heim für Kranke und Aussätzige, das bereits im 12. Jahrhundert an dieser Stelle nachgewiesen wurde. 1243 erwähnt man den „Hof zu Melaten“ erstmals in Urkunden der Stadt Köln. Melaten ist bereits seit Jahrhunderten ein Ort der Verderbens. Erst durch die an dieser Stelle befindlichen Siechhäuser und später auch durch die nahe gelegene Hinrichtungsstätte Rabenstein. (Bilder: Sabrina Hegekötter)
Leipzig: Südfriedhof (1886)
Neben dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf und dem Südwestkirchhof Stahnsdorf zählt der Südfriedhof Leipzig mit seinen 82 Hektar zu den größten Friedhöfen in Deutschland. Mit der Industrialisierung der Stadt Leipzig zum Ende des 19. Jahrhunderts stieg auch der Bedarf an Grabstätten sprunghaft, nach dem Leipziger Friedhof 1881 wurde der Südfriedhof am 1. Juni 1886 durch den damaligen Bürgermeister Carl Bruno Tröndlin eröffnet. (Bilder: Sabrina Hegekötter und Caro Doering)
Münster: Waldfriedhof Lauheide (1942)
Der Waldfriedhof Lauheide ist der größte städtische Friedhof in Münster. Er wurde 1942 eröffnet und liegt direkt an der Ems zwischen Handorf, Westbevern und Telgte. 2014 wurde der Friedhof zum schönsten Friedhof Deutschlands gewählt.
Straubing: Friedhof St. Peter (14. Jhd)
In Niederbayern liegt die kleine Stadt Straubing, die einen eindrucksvollen und sehr alten Friedhof bietet. Hier gibt es Gräber aus 6 Jahrhunderten zu bewundern und eindrucksvolle Totenkapellen. Frau Sandmann kennt diesen Friedhof schon aus ihrer Kindheit in den 80er-Jahren und hat uns jetzt mitgenommen, einen Blick auf den einzigartigen Friedhof zu werfen.
Belgien
Liège: Friedhof Robermont (1805)
Der Friedhof Robermont im belgischen Lüttich (Liège) entstand 1805 im Garten der Abtei von Robermont und ist der Hauptfriedhof der 200.000 Einwohner Stadt. Der rund 44 Hektar große Friedhof liegt im Stadtteil Bressoux. Die Fläche wurde bereits 1799 als Soldatenfriedhof genutzt. Die parkähnliche Anlage zählt zu den schönsten Friedhöfen Belgiens, der älteste Teil wird auch der “Père Lachaise” Lüttichs genannt, da er seinem Pariser Vorbild sehr ähnelt, viele der Gräber sind Denkmalgeschützt.
Großbritannien
Edinburgh: Greyfriars Kirkyard (1561)
Greyfriars Kirkyard nennt sich ein Friedhof in Edinburgh, der am südlichen Ende des historischen Stadtkerns liegt. Er wurde in der Zeit zwischen 1561-1562 angelegt, um den Friedhof von St. Giles’ Cathedral zu entlasten. Mit seinen einzigartigen Grabstätten und Monumenten zählt der Friedhof zu den wichtigsten schottischen Denkmälern, der von Stadtverwaltung und einer gemeinnützigen Organisation betrieben wird. (Bilder: Ian Felix)
Glasgow: Necropolis (1832)
Necropolis Glasgow ist ein viktorianischer Friedhof der schottischen Großstadt. “Necropolis” leitet sich aus dem griechischen Wort “Totenstadt” ab. Das Gelände des Friedhofs liegt auf einem Hügel, der um 1650 zunächst als Ackerland bewirtschaftet wurde und zwischen 1777 und 1804 zu einem Park umgewandelt wurde. 1831 machte man den Vorschlag, den Park nach dem Vorbild in Paris, dem Pére Lachaise, in einen gartenähnlichen Friedhof umzuwandeln. (Bilder: Ian Felix)
London: Abney Park Cemetery (1840)
Der Abney Park Cemetery im Londoner Stadtteil Stoke Newington ist einer der als Magnificent Seven bekannten historischen Friedhöfe im Gürtel um das Stadtzentrum. Der ursprünglich als Park angelegte Bereich wurde von Lady Mary Abney und Dr. Isaac Watts angelegt, bevor man ihn 1840 im Zuge der Friedhofmangels als solchen nutzte. (Bilder: Robert Forst)
London: Brompton Cemetery (1840)
Der Brompton Cemetery ist der sechste der Magnifient Seven. Er liegt unweit des Stadtteils Earls Court in West Brompton und ist unter der Verwaltung des Royal Borough of Kensington and Chelsea. Der Friedhof eröffnete 1840 und wird größtenteils von der königlichen Park-Verwaltung betrieben. Er entstand infolge eines Acts of Parliament zur Verbesserung der Platznot für Begräbnisse in London, welche in den Jahren davor zu unhaltbaren hygienischen Zuständen in der Stadt geführt hatten. (Bilder: Robert Forst)
London: Highgate Cemetery (1839)
Der Highgate Cemetery wurde 1839 im Stadtbezirk Camden der britischen Hauptstadt London eröffnet. Er ist der dritte der Magnificent Seven, einer Reihe von historischen Friedhöfen, die innerhalb von zehn Jahren kreisförmig um London eingerichtet wurden. Er ist einer der bekanntesten Friedhöfe Londons und bietet neben einem frei zugänglichen Teil auch einen geschlossenen Teil. Douglas Adams, Karl Marx und Malcom McLaren liegen unter anderem hier begraben. (Bilder: Robert Forst und Sabrina Hegekötter)
London: Kensal Green Cemetery (1832)
Der Kensal Green Cemetery ist ein Friedhof im gleichnamigen Londoner Stadtteil. Er ist der erste der Magnificent Seven und älteste kommerzielle Friedhof in London. Nach einem Beschluss der Regierung zur Beseitigung akuter Platznot bei Beerdigungen, wurde Kensal Green 1832 eröffnet. Das starke Wachstum der Stadt und die hohe Sterblichkeit hatten zuvor zu katastrophalen hygienischen Zuständen in der Umgebung der vielen kleinen und überfüllten Begräbnisstätten geführt. (Bilder: Robert Forst)
London: Nunhead Cemetery (1840)
Nunhead Cemetery, der auch All Saints' Cemetery genannt wird, liegt im Süden der britischen Hauptstadt und ist der dritte der Magnificent Seven, den sieben Friedhöfen um den historischen Stadtkern Londons. Er wurde 1840 von der London Cemetery Company eröffnet. Der Friedhof liegt in seinen älteren Teilen noch im Dornröschenschlaf und wird seit einigen Jahren von den Friends of Nunhead Cemetery liebevoll restauriert und instand gesetzt.
London: West Norwood Cemetery (1837)
Der West Norwood Cemetery ist der zweite der Magnificent Seven, den sieben historischen Friedhof um den alten Stadtkern Londons. Es ist etwa 16 Hektar groß und liegt im Bezirk Borough of Lambeth im Stadtteil West Norwood. Er wurde 1837 eingeweiht und zählte bis zum Jahr 2000 rund 164.000 Beerdigungen in 42.000 Grabstätten und 34.000 Kremationen. Auch in den zum Friedhof gehörenden Katakomben liegen zahlreiche Leichname begraben. (Bilder: Robert Forst)
London: Tower Hamlets Cemetery (1841)
Der Tower Hamlets Cemetery ist ein weiterer Friedhof der "Magnificent Seven" und als letzter der 7 im Jahr 1841 gegründet. Er befindet sich im Londoner East End unweit der U-Bahn-Station Mile End und ist heute Naturreservat und Naherholungsgebiet, in dem Kinder und Schulklassen die Natur entdecken können. Die letzte Beerdigung fand dort 1966 statt und in jüngster Vergangenheit ist Tower Hamlets als multikonfessionelle Begräbnisstätte immer wieder im Gespräch. (Bilder: Robert Forst)
Spanien
Barcelona: Cementiri de Montijuic (1883)
Der städtische Friedhof liegt am südlichen Rand des Hausbergs Montjuïc. Er wurde 1883 eröffnet und sollten den stark steigenden Einwohnerzahlen der Stadt Rechnung tragen. Obwohl streng symmetrisch geplant, schmiegt sich der Friedhof an die schroffen Felsen und liefert ein bizarres Bild. Je höher man den Berg erklimmt, umso grandioser wird der Blick auf die spanische Hafenstadt.
Tschechien
Prag: Alter Jüdischer Friedhof (1478)
Der Alte Jüdische Friedhof im Prager Stadtteil Josefov ist einer der beiden bekanntesten jüdischen Friedhöfe der Stadt und einer der historisch bedeutendsten jüdischen Friedhöfe in Europa. Er liegt im ehemals jüdischen Viertel der Prager Altstadt und geht auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts zurück. Trotz seiner kleinen Fläche (ca. 1 ha) enthält er über 12.000 Grabsteine und vermutlich die Gebeine von 100.000 Menschen.
Prag: Neuer Jüdischer Friedhof (1890)
Der Neue Jüdische Friedhof in der Ortslage Olšany des Prager Stadtteils Žižkov ist einer der beiden bekanntesten jüdischen Friedhöfe der Stadt und der größte jüdische Friedhof in Tschechien. Er wurde am 6. Juli 1890 eröffnet. Hier findet sich unter anderem das Familiengrab von Franz Kafka und seinen Eltern.
Prag: Vyšehrader Friedhof (1869)
Der Vyšehrader Friedhof ist der populärste Friedhof in Prag. Er wurde auf dem Gelände der gleichnamigen Burg errichtet und ist letzte Ruhestätte zahlreicher Berühmtheiten der tschechischen Nation. Das in der Mitte des Friedhofs befindliche Monument „Slavin“ dient als Mausoleum für wichtige Persönlichkeiten des tschechischen Volkes. Autorin Flederflausch besuchte den Friedhof in der goldenen Stadt der 100 Türme 2015 und hat einen interessanten Reisebericht mitgebracht. (Bilder: Ines Kranert)
Prag: Friedhof Olšany (1679)
Bei dem Friedhof Olšany handelt es sich um den größte Begräbnisstätte in Tschechiens Hauptstadt Prag. Die aus 12 Einzelfriedhöfen bestehende Nekropole findet sich im Stadtteil Žižkov. Der erste Friedhof wurde erstmals 1679/1680 angelegt, um die zahlreichen Pesttoten der Stadt begraben zu können. Daran erinnert auch die dem Pestheiligen Rochus gewidmete Kirche.
Frankreich
Paris: Cimetière Montparnasse (1824)
Der Cimetière Montparnasse ist der Prominentenfriedhof in Paris, liegt südlich der Seine und ist bei Touristen sehr bekannt. 1824 wurde der Friedhof auf einem großen Gelände, auf dem ein mittelalterliche Hof mit einer Mühle gestanden hat, eingeweiht. Die Mühle ist auch heute noch zu sehen, wenn auch die Flügel nicht mehr vorhanden sind. Die Dichte der beigesetzten Persönlichkeiten ist beeindruckend. (Bilder: Caro Doering)
Paris: Cimetière du Père Lachaise (1804)
Der Cimetière du Père Lachaise in Paris ist wahrscheinlich einer der bekannteste Friedhöfe der Welt. Jedes Jahr besuchen rund 3,5 Millionen Touristen die Begräbnisstätte. Ein beeindruckend romantischer Ort, auf dem auch zahlreiche Berühmtheiten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Der Name des Friedhofs geht auf François d’Aix de La Chaise zurück, den Beichtvater von König Ludwigs XIV. (Bilder: Caro Doering)
Polen
Breslau: Jüdischer Friedhof (1856)
In Breslau gibt es heute kaum noch Friedhöfe, auf denen Gräber aus der Zeit vor 1945 sichtbar sind. Im Zuge der polnischen Besiedlung Schlesiens nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Vertreibung der deutschen Bevölkerung wurden die meisten Grabsteine mit deutschen Inschriften entfernt oder zerstört. Eine Ausnahme ist der jüdische Friedhof in der ul. Ślężna (bis 1945 Lohestraße). Die ersten Begräbnisse fanden hier im Jahr 1856 statt. (Bilder: Christian Wojtysiak)