Den Platz In Walhalla wollte ich „Rabengott“ schon im Dezember nicht absprechen und jetzt, da ich mich doch etwas durchs WGT Line-up durchgehört habe erst recht nicht. Irgendwie hab ich, als ich mit dem 2. Durchlauf angefangen habe, feststellen müssen, dass einige Bands, die ich am Anfang hoch bewertet habe gar nicht mehr so mitreißend finde. Ich musste mir eingestehen, dass sie meine Hörgewohnheiten zwar nicht verletzen, aber auch nicht wirklich herausstechen. Und mir ist da gleich eingefallen, was Du in der Diskussion um Rabengott geschrieben hast, Robert :
In der fast schon omnipräsenten Dauerbeschallung durch neue „Post-Punk“ Musik und „Synth-Goth“ empfinde ich „Rabengott“ immer noch als Abwechslung.
Was Du damit meinst, kann ich glaube ich jetzt etwas besser nachvollziehen, als vor drei Monaten. Ich wollte auch fair sein und noch einmal etwas genauer hinhören.
Als ich auf FB die Ankündigung ihres neuen Albums gesehen habe, musste ich schon mal wohlwollend feststellen, dass das Cover mir keinen Vorwand mehr bietet, mich abschrecken zu lassen ;). Die Auskopplung von „Satans Hochzeit“ habe ich mir angehört und gedacht, dass mich das ein bisschen an die Klänge erinnert, wenn ich mal „fremdgehe“ (musikalisch!). Und dann habe ich „Sleepwalker“ gehört und das Video angeschaut. Und auch auf die Gefahr hin, dass man mir jetzt vorwirft, dass sich meine Meinung wie eine Fahne im Wind dreht, muss ich zugeben, sowohl der Song als auch das Video gefällt mir wirklich gut! Es hat mich nämlich stimmungsmäßig – emotional erreicht. Ja ich finde auch, „man hat sich weiterentwickelt!“ Was ich übrigens sympathisch fand, war wie sie humorvoll und mit Augenzwinkern auf ihrer FB Seite auf den Spontisartikel hingewiesen haben: „Es gibt neues von Euren „Posern“.
Vielen Dank für diesen bewegenden Beitrag. Besonders nahe ging mir der Einblick in das Schicksal von Frau Seipel und ihrer Tochter. Die Vorstellung für mich , mein Kind hier zurückzulassen, ist für mich im Moment am schlimmsten, da sie mich noch braucht. Umgekehrt aus Kindesperspektive habe ich es schon erlebt, wenn ich da auch schon etwas älter war.
Beim Thema Suizid wurde ich durch die Zahlen nochmal aufgeschreckt. Bisher war ich davon eher „nur“ indirekt betroffen, d.h. ich kannte diejenigen nicht persönlich, die sich das Leben genommen hatten, oder ich kannte sie nicht gut, sondern nur die, die mit ihnen befreundet waren. Nur ist mir in zwei Fällen berichtet worden, dass es überhaupt keine Anzeichen gegeben hätte. Für mich heißt das, man kann nur hoffen, dass man wach genug ist, um wahrzunehmen, wenn sich bei einem Mitmenschen der Blick auf sein Leben dahingehend verdüstert, dass er diesem ein Ende bereiten will.
Deinem Nachtrag Robert , kann ich nur zustimmen, denn ich habe ebenfalls schon mehrfach erlebt, dass der Tod einige Menschen abrupt und viel zu früh geholt hat und dadurch der Welt einen wundervollen Menschen entrissen hat.
Für mich ist die theoretische Beschäftigung mit dem Tod in teilweise ästhetisierender Form auch etwas anderes, als der reale Verlust eines geliebten Menschen. Für mich persönlich bleiben da Wunden zurück, mit denen ich leben kann, die aber nie ganz verheilen werden.
Liebe Luci,
zunächst einmal finde ich es großartig, dass Du uns hier antwortest, um aus Deiner Sicht zu der Folge von SOKO Leipzig Stellung zu nehmen. Bevor ich jedoch darauf noch einmal eingehe, möchte ich mich einfach graveyardqueen anschließen mit ihrem Dank an Dich für „Ein Kessel Schwarzes“. Ich habe Dich auf Burg Ranis gesehen und kann mich allem was sie sagt nur anschließen. Was für ein wundervoller Abend mit einer krassen emotionalen Achterbahnfahrt!
Genau mit diesem Erlebnis im Kopf habe ich mir auch direkt am Montag die Folge angeschaut. Wie gesagt, konnte ich auch Deine Handschrift darin durchaus wahrnehmen und das hat mir gut gefallen! Dennoch hat mich der Real-Life_Vampire- Handlungsstrang irritiert, genau wegen der hier mehrfach geäußerten Vermutung:
In der Kürze der Folge bleibt für den oberflächlichen Zuschauer zurück: „Die Gruftis auf dem WGT saufen Blut.“
Aus diesem Grunde habe ich mir gestern Abend die Folge noch einmal angeschaut, bewusst mit in einer nicht-gruftigen Person. Ergebnis: Derjenige meinte, dass diese Vermutung wahrscheinlich auch auf ihn zutreffen würde, wenn er mich nicht kennen würde.
Gut, dass Du Deine Intention und die des Drehteams hier hervorgehoben hast, Vorurteilen etwas entgegenzusetzen. . Die von mir geäußerte Vermutung, es könne bei der Vampirstory um Einschaltquoten gehen, möchte ich zurücknehmen und mich dafür entschuldigen. Und ja, eure Absicht kommt das auch in der Szene am Ende mit Tamara Hansen, Heiner Bassman und Leo zum Ausdruck, die ich mehrfach geschaut habe. Jan Maybach sagt dann: „Dann wollen wir mal hoffen, dass er bei den beiden gut aufgehoben ist.“ Dennoch lässt die Szene meiner Meinung nach auch Interpretationen in die andere Richtung zu. Ich frage mich eben doch, ob nicht der oberflächliche Zuschauer überfordert ist.
Gut gefallen hat mir übrigens Jan Maybach, der sich bemüht hat, die Anpassungsleistung als Vater zu erbringen, welche die gruftige Existenz von seiner Tochter von ihm gefordert hat. Somit sehe ich ihn auch als positive Kontrastfigur zu Leos Vater.
Abschließend möchte ich sagen, dass ich wie Victor von Void Deine Leistung auf keinen Fall herabsetzen möchte, auch wenn ich hier meinen subjektiven Eindruck wiedergebe.