NNDW: 10 aufstrebende Bands surfen die „Neue Neue Deutsche Welle“

Die Geschichte um NNDW beginnt eigentlich extrem unkreativ. Weil das Genre „Neue Deutsche Welle“ Anfang der 80er-Jahre als deutschsprachiger Ableger von „New Wave“ verstanden wurde und aktuelle Musik, von jungen Bands im Sound der 80er und mit deutschsprachigen Texten irgendwie daran erinnerten, nannte man diese Art dann „Neue Neue Deutsche Welle“. Wow! Spannenderweise bleibt es nicht bei musikalischen Anleihen an die 80er, denn auch die meisten Bandnamen, der aktuelle angesagten NNDW Musiker*Innen erinnern stark an die damalige Zeit. Wie gesagt, auf den ersten Blick alles sehr unkreativ. Jedenfalls auf den ersten Blick. Außer die Genre-Bezeichnung. Die ist wirklich doof.

NNDW – Vielschichtig und tiefgründig, genau wie damals

Versucht mal einen Augenblick, die populären Acts der NDW, die auf so ziemlich jedem „Fetenhits-Sampler“ vertreten sind, zu vergessen. „Ich will Spaß, ich geb Gas“ war nicht vielschichtig und „Da, da, da“ mit Sicherheit nicht tiefgründig. Allerdings gab es auch schon damals unzählige Künstler*Innen, die man damals dem Genre zuordnete, die mehr zu bieten hatten. Da fand man Haltung, eine klare Meinung, einen politischen Anknüpfungspunkt oder auch einfach nur eine eigene, nicht glattgebügelte Sicht auf die Dinge. Gerne könnt ihr Beiträge zu dem Thema, in diesem Artikel oder auch in diesem Artikel hier im Blog finde. „Ideal – Erschiessen“ ist für mich ein Paradebeispiel.

Und den Wunsch nach „mehr Haltung in der Unterhaltung„, wie es auch hier gefordert wird, scheinen eben diesen jungen Bands Rechnung zu tragen. Diese Attitüde fehlt meine Ansicht nach in etablierten Musikrichtungen, auch „Gothic“ bekleckert sich diesbezüglich nicht mit Ruhm. Vielleicht ist es allerdings auch mein persönlicher Geschmack, den die neuen Bands treffen, ich bilde mir jedenfalls ein, dass einige der Songs und einige der Künstler, die ich nachfolgend zusammengetragen habe, ganz gut zu „uns“ passen würden. Wie seht ihr das?

Die Verlierer

Die Band setzt sich aus Lorenz O’Tool, Oska Wald und Jiles von der Garage-Gruppe Chuckamuck, sowie Hannes Berwing und Jonas Häussermann der Punk-Kombo Maske zusammen. Kennt ihr nicht? Ich auch nicht. Trotzdem klingt das Resultat mit dem schmissigen Namen „Die Verlierer“ sehr nach dem guten alten Sound von Bands wie beispielsweise „Fehlfarben“. Ich glaube an dieser Stelle wird klar, warum man mit NNDW ein neues Genre kreiert hat. So richtig einordnen kann man solche Bands nicht. Allerdings klingen sie umso besser und texten eine Dystopie des Jetzt, in der sich jeder Grufti wohlfühlen dürfte.

Absteige

Eins haben Bands und Künstler:Innen, die man der NNDW zuordnet gemeinsam – ein zielsicheres Gespür für Bandnamen, die man nur zur gerne auf einem T-Shirt sehen möchte. Absteige aus Darmstadt ist da keine Ausnahme, allerdings steht hier eher der spannende Song im Vordergrund, der textlich dann überhaupt nicht mehr griffig erscheint. „Tanz‘ mit mir in der tiefsten Nacht; Ich will dich an mir spüren; bis dein Brustkorb kracht; Ich will uns dicht an dicht; Bis in die Ohnmacht; Ich will dich hassen; Das hast du mir so beigebracht.

Tränen

Hinter den salzig schmeckenden Tropfen aus Chemnitz steckt die Songwriterin Gwen Dolyn und Steffen Israel, der auch bei „Kraftklub“ die Gitarre bedient. Aus einer spontanen Zusammenarbeit entstand dann unerwartet ein ganzes Album und ein fast schon grandioser Erfolg, wenn man von Edwin Rosen einmal absieht. Das dürfte wohl auch daran liegen, dass Steffen Israel mit seiner viel bekannteren Band den ein- oder anderen Support-Platz auf der Bühne freiräumt. Musikalisch müssen sich die Tränen allerdings nicht verstecken, auch wenn der Song „Stures Dummes Herz“ so ein bisschen nach „Katharine, Katherine“ von Steinwolke klingt. Womit wir dann wieder bei der NDW wären.

Edwin Rosen

Edwin Rosen ist – meines Wissens nach – der erfolgreichste Vertreter dieses Genre, denn er hat den Begriff NNDW geprägt, deshalb muss jede ernsthafte Aufzählung von Bands aus diesem Bereich mit dem jungen Musiker aus Stuttgart beginnen. Der meint allerdings gegenüber des Magazins Diffus: „Ich glaube der Begriff wird ernster genommen, als ich ursprünglich gedacht hatte. Ich habe das in einem YouTube-Kommentar unter einem meiner Songs gelesen und den Begriff in meine Spotify-Bio gepackt. Die Band Lyschko hat ihn, soweit ich weiss, vorher auch schon mal benutzt, aber fairerweise wusste ich das damals noch nicht. Ich habe das als lustige Referenz empfunden, weil ich dachte, das trifft meine Einflüsse irgendwie.“

Lyschko

Greifen wir auf, was Edwin Rosen in seinem Interview gesagt hat und machen mit Lyschko weiter. Die Band aus Solingen, die nach einer Figur aus dem Jugendbuch „Krabat“ von Otfried Preussler benannt sind, ist rockiger und vor allem von Sängerin und Gitarristin Lina Holzrichter geprägt. Der Pressetext sagt: „Lyschko sind drei Menschen aus einer mittleren Großstadt in NRW, deren Frust sich in geballter musikalischer Wucht entlädt. Brutale Pop-Musik gerissen aus dem finsteren Herzen jugendlicher Furcht angesichts des Zustandes der Welt; zugleich aber auch Musik, die die Verhältnisse als gemacht und wandelbar erkennt und utopisch zu überwinden sucht; Musik schließlich, die aus der eigenen Verunsicherung große Träume schöpft.

Betterov

Eigentlich ist Betterov großer Fan von Bruce Springsteen, von dem man in seiner Musik allerdings weniger findet, dafür um so mehr Vielschichtigkeit. Manuel Bittorf hat seine Ausbildung zum Industriemechaniker abgebrochen. Hätte ich das auch mal gemacht, wäre ich jetzt auch berühmt :-) Wie auch immer, die ersten Töne von „Dussmann“ erinnern an welchen Song? (Antworten bitte in den Kommentaren) Auf jeden Fall werden die Einflüsse seiner Musik deutlich, die definitiv nicht bei Bruce Springsteen liegen.

Modular

Wenn Selena Hamers nicht gerade im Düsseldorfer Laden „Pick Up“ arbeitet, macht sie unter dem Namen „Modular“ Musik, nachdem sie bereits in der Band Sanescere gespielt hat. Dass sie dabei auf der Gischt der Neuen Deutschen Welle reitet, macht Selena mit ihrem Cover vom „Goldenen Reiter“ klar. Allerdings hat Modular mehr zu bieten als eigenwillige Cover, nämlich eine glasklare Vision von dem, was sie musikalisch ausdrücken möchte. Ihr Sound, so sagt sie selber, „Klingt wie Düsseldorfer Schule nur in ängstlich und auf deutsch.“

Nils Keppel

Bei seinem Live-Auftritt im Westbad musste sich Nils Keppel kurz über das Publikum wundern, denn normalerweise – so seine Ansage – spiele er vor jüngeren Leuten. Wir nehmen es ihm nicht übel. Der Wahl-Leipziger kann sich allerdings nicht so richtig der Genre-Bezeichnung NNDW unterordnen, wie er gegenüber dem Leipziger Magazin „Kreuzer“ zu Protokoll gibt: „Für mich war die Neue Neue Deutsche Welle immer eine Bubble von Leuten, die aus Stuttgart kamen, die in gleichen Venues herumlungerten. Alle kennen sich untereinander, es fühlt sich wie ein großer Freundeskreis an. Mit dem vermeintlichen Genrebegriff gab es dann plötzlich Licht auf ein paar Künstlerinnen und Künstler, die mit diesem Sound angefangen haben – ich finde aber, dass die Musikerinnen und Musiker alle sehr unterschiedlich klingen. Bei mir gibt es auch Shoegaze-Lieder, poppigere wie auch punkigere Songs.“ Mit seinem Cover vom IDEAL Klassiker „Erschießen“ macht er allerdings klar, wo die Einflüsse seiner Musik liegen.

GbR

Ja, es gibt auch die Idee, aus einer Band eine GbR zu machen. Könnt ihr hier nachlesen. „Das Synthpop-Duo GbR wurde 1997 im Großraumbüro eines internationalen Telefonanbieters von den Mitarbeitern Joshua Pfeiffer und Xaver Held gegründet. Mit Einflüssen aus NDW, New Wave und Hypnagogic Pop schreiben GbR Lieder, die es eigentlich hätte geben müssen, es aber nie gab.“ Hypnagogic Pop – Auf den Begriff musst du erstmal kommen. „Popmusik, gebrochen durch die Erinnerung an eine Erinnerung“

Temmis

Aus dem Gewinn eines Bandwettbewerbs entstand die erste EP „Wenn du da bist“ und von da an machte Band eine spannende Reise aus Tübingen nach Hamburg. Mittlerweile sind bei Warner unter Vertrag und verbreiten ihren tanzbaren und poppigen Sound mit tiefschwarzen Texten. „Stich mir die Klinge in die Brust; Gib mir einen letzten Kuss; Wirf mich vor den nächsten Zug; Tu einfach, was du tun musst.“

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Karl Klammer
Karl Klammer(@karlklammer)
Vor 5 Tagen

Wir sind auf dem WGT 2023 – bzw. in der musikalischen Vorbereitung auf selbiges – zum ersten Mal auf die Bands jenes Stiles aufmerksam geworden. Wir schafften es dann ins Westbad und waren sehr angetan von den jungen und schüchtern auftretenden Bands. Die mittlere Tochter (zu dem Zeitpunkt knapp 20 Lenze zählend) war voll des Neides, als wir sagten, wir hätten unter anderem Edwin Rosen gesehen. Sie kannte dessen Musik vor allem von Tiktok. In ihrer Altersgruppe (oder zumindest in ihrer Bubble) hatte Rosen da wohl sowas wie einen Star-Status. Für 2024 nahmen wir uns auch wieder NNDW vor, aber dieses Jahr klappte es nicht so. Fazit: Auf jeden Fall mögen wir Musik und Bands und sind gespannt, wie es da so weitergeht.

Letzte Bearbeitung Vor 5 Tagen von Karl Klammer
Daniel
Daniel (@guest_65275)
Vor 5 Tagen

Sehr schöner Beitrag. Ich möchte ihn noch um die Bands Mamoré („Dufehlst“), GAST („Du fängst an zu weinen, aber ich weck dich nicht auf“) und Lauenburg („Turmalin“) erweitern. Was ich wirklich spannend finde, ist das „undergroundige“ dieser Bewegung. Schaut man sich die Abrufe diverser NNDW Bands auf Youtube an, sind die in unteren Bereich. Aber dennoch passiert da etwas. Ich finde es gerade richtig spannend, wie sich da etwas bewegt.

Norma Normal
Norma Normal(@normanormal)
Vor 4 Tagen

Ich bin zwar mal wieder Late to the Party, habe aber kürzlich die NNDW auch für mich entdeckt. NDW hat schon in meiner Jugend eine große Rolle in meiner musikalischen Sozialisation gespielt. Wobei so 2015/16 hat es im Grunde schon mit Drangsal einen Vorläufer der NNDW gegeben, der allerdings auch englischsprachige Lieder hat. Aber ein Song wie „Will ich nur dich“, empfand ich schon durch das Saxophon diesen ganz bestimmten NDW Vibe https://www.youtube.com/watch?v=yUEzKUe1oaQ

Ich bin generell ein großer Fan von guten deutschen Texten, weiß aber auch Blödeleien und dadaistische Anwandlungen ebenso zu schätzen. Im Moment steh ich total auf „Gurkensalat“ von Karl Kave und Durian 
https://www.youtube.com/watch?v=NftU8UzxOkY

Ebenso wie „Kontrollverlust“ von Fuffifufzich.
https://www.youtube.com/watch?v=X5cQK2cTrt8

Es gibt da auch eine Band deren Sänger im Falcostil singt, aber da fällt mir gerade der Name nicht ein… vielleicht kann mir da jemand aushelfen??
Eine Assoziation zu den ersten Tönen von Betterov habe ich direkt, aber ich traue mich nicht, mich damit in die Nesseln zu setzen….

Maren
Maren(@milk)
Antwort an  Norma Normal
Vor 4 Tagen

Danke für den „Gurkensalat“. Das trifft meine Ader für Absurdes!

John Doe
John Doe(@arno-siess)
Vor 4 Tagen

Wer diese Klänge mag, dem sei einmal der Sampler „New Wave German Class-X“ ans Herz gelegt…

Rico
Rico (@guest_65278)
Vor 4 Tagen

Konstatin Unwohl – Im Institut für Strömungstechnik

Graphiel
Graphiel(@michael)
Vor 3 Tagen

Danke für den tollen Artikel. Auch wenn ich mich bisher nicht all zu tief in die Thematik eingearbeitet habe, finde ich die NNDW erst einmal als erfrischend gut.

Ich bin und bleibe im wahrhaftigsten Sinne des Wortes ein Kind der 80er und das zeichnet sich auch irgendwo in meinem Musikgeschmack ab. Durch meine Mutter (Alleinerziehend) habe ich da noch einiges aus der ersten NDW mitbekommen und in mich aufgesogen. Ja, es gab auch reichlich Blödelsongs, die heutzutage (leider) viel zu oft die Musikpalette gewöhnlicher 80er-Partys belagern, aber eben auch das ein oder andere Goldstück. Doch gerade diese Vielfältigkeit der NDW ist es, die mich immer noch beeindruckt. Die Palette reichte eben von typischen Blödel- und Partystücken wie die von Markus oder Geier Sturzflug über solche, die mehr im punkigen verwurzelt waren (Ideal) bis hin zu solchen, die sogar leicht gruftige Vibes zu bieten hatten. Nicht umsonst befindet sich unter den Musikperlen hier auf Spontis ja auch Grauzones Eisbär. ;-)

Hier sehe ich dann auch meinen persönlichen Anknüpfungspunkt. Auch die NNDW bietet (so mein Ersteindruck) diese breit gefächerte Palette an Musik und versteift sich nicht allein auf einen bestimmten Bausatz musikalischer Elemente. Hier setzt sie quasi das Vorbild der ursprünglichen NDW fort. Ich finde Songs, die für mich reinstes Geblödel bleiben und vermutlich nie in meine persönliche Playlist wandern werden, entdecke aber auch Stücke die für mich mit einer feinen Priese Darkwave garniert zu sein scheinen, sowie eher frech rotzige Punkattitüden.

Das weiß zu gefallen

Letzte Bearbeitung Vor 3 Tagen von Graphiel
Black Alice
Black Alice (@guest_65281)
Antwort an  Graphiel
Vor 3 Tagen

Die NDW bestand aus Pop, Punk, Rock, Synth-Wave und Post-Punk. Also alles was die Deutsche Musikindustrie, bzw der Deutsche Underground, zu bieten hatte und noch nicht groß vermarktet wurde. Vieles davon entsprach nicht wirklich dem Massengeschmack und hatte auch nur eine kurze Halbwertszeit. Man hat es gehört weil es gerade in war und hat es auch schnell wieder vergessen. Einige sind durch den Ruhm zugrunde gegangen, weil die nie damit gerechnet haben und gleich mit ihrem ersten Song im Radio waren. Andere sind bis heute erfolgreiche Produzenten. Die ganzen Blödelsongs waren nur Eintagsfliegen und von den Bands hat man nie wieder was gehört, bis auf wenige, die noch eine Weile lang in Bierzelten aufgetreten sind. Naja, eine fragliche Karriere.

Die NDW hat aber immerhin geholfen, dass man die Deutsche Sprache, außerhalb von Schlager und Bergbeat, wieder ernster genommen hat und im Pop mehr Deutsch gesungen wurde. Im Punk wurde eh schon immer Deutsch gesungen. Deutsch hat sich in der Musikszene durch die NDW emanzipiert.

Ich weiß nicht, welchen Sinn es macht einen neuen Trend den Namen eines alten Trends zu geben, weil der neue Trend nie die Bedeutung haben wird, den der alte Trend hatte und mit diesem nichts zu tun hat, denn dafür ist einfach zu viel Zeit vergangen. Eine neue Deutsche Welle gibt es nicht, weil sich Deutsche Musik eh schon etabliert hat und schon da ist. Die ganze Zeit. Was also ist neu? Was ist daran die Welle?

Übrigens, mit der NDW hatte auch der Austro-Pop seine große Glanz-Zeit, was diesem half sich im deutschsprachigen Raum zu etablieren.

Letzte Bearbeitung Vor 3 Tagen von Black Alice
Graphiel
Graphiel(@michael)
Antwort an  Black Alice
Vor 3 Tagen

In wie weit es Sinn macht einem „neuen“ Trend den Namen eines alten zu verpassen kann man sicherlich geteilter Meinung sein. Ich könnte mir vorstellen, dass wir es hier mal wieder mit der Marketingmaschinerie zu tun haben, aber das ist lediglich meine persönliche Überlegung.

Norma Normal
Norma Normal(@normanormal)
Antwort an  Black Alice
Vor 3 Tagen

Naja, dieser „Trend“ ist halt ein Genre, der auf einem führeren Genre anknüpft. Obwohl Genre vielleicht auch nicht ganz passend ist, da ja mehrere Genre zusammentreffen.
Man könnte auch diskutieren warum Post Punk, so heißt wie es heißt und nicht eine andere Bezeichnung bekommen hat. Aber es macht halt Sinn und geht leicht über die Lippen.
Neue Neue Deutsche Welle ist womöglich umständlich in der Aussprache, aber es liegt auch nahe. Die musikalischen Referenzen sind nicht wegzudiskutieren und dennoch ist es etwas neues. Auch wenn ich die Bezeichnung ebenfalls nicht optimal finde, im Grunde passt es ziemlich gut diese Musik NNDW zu benennen.

Letzte Bearbeitung Vor 3 Tagen von Norma Normal
Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 3 Tagen

Eigentlich gab es schon mal eine Art Neue Neue Deutsche Welle, die zum Teil auch so betitelt wurde, wie ich mich entsinne. Und zwar war das irgendwie um die Jahrtausendwende herum, als auf einmal mit Juli, Rosenstolz, Silbermond, Wir sind Helden, Blumfeld usw. etliche deutschsprachige Kombis schwer angesagt waren. Und Wolfsheim waren damals ja auch mit dem deutschen Titel „die Flut“ in den Charts. Da ein Song von Juli auch noch „die perfekte Welle“ hieß, war die Bezeichung damals naheliegend…

Letzte Bearbeitung Vor 3 Tagen von Tanzfledermaus
Graphiel
Graphiel(@michael)
Antwort an  Tanzfledermaus
Vor 3 Tagen

Kann ich mich gar nicht mehr dran erinnern. Ich muss aber auch zugeben, dass in meinem Ohren zumindest Juli Silberstolz ohnehin alle ziemlich gleich klangen.

Julis perfekte Welle blieb eher in Erinnerung, da sehr schnell irgendwelche Witzbolde auf youtube den Song als Begleitmusik für die Bilder der damaligen Tsunamikatastrophe im indischen Ozean nutzten. So wurde er zusammen mit einigen anderen Songs, so auch „die Flut“ auch ziemlich schnell aus dem Radioprogramm entfernt, was der Grund gewesen sein könnte, dass bei mir auch nichts mehr von der Bezeichnung NDW für diese Zeit im Gedächtnis hängen geblieben ist.

„Die Flut“ war übrigens ein gemeinschaftlicher Song von Joachim Witt und Heppner, nicht von Wolfsheim alleine. Wolfsheim allein landeten (meines Wissens nach) eher mit „Kein zurück“ im Mainstreamprogramm. ;-)

Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Antwort an  Graphiel
Vor 2 Tagen

Ja, stimmt, ich meinte eigentlich auch den Song „Kein Zurück“! Aber „die Flut“ war auch sehr im mainstream präsent.

Norma Normal
Norma Normal(@normanormal)
Antwort an  Tanzfledermaus
Vor 3 Tagen

Hm, ich kann mich jetzt auch nicht erinnern das man diese Bands als NDW bezeichnet hat. Eigentlich habe ich eine ziemlich gute Erinnerung an die Zeit. Vor allem Blumfeld, Tocotronic, die Sterne etc. fielen ja unter dem Begriff Hamburger Schule.
Es war aber ein gewisser Boom an deutschsprachiger Musik, das stimmt. Nur vom Sound nicht unbedingt mit NDW in Verbindung zu bringen.

Letzte Bearbeitung Vor 3 Tagen von Norma Normal
Skinny Jörg
Skinny Jörg (@guest_65287)
Vor 2 Tagen

Passt m. E. ganz gut zum Thema

Herzinfarkt: Wir trauen uns was

https://m.youtube.com/watch?v=Cg0NC9vjTS0&pp=ygUQSGVyemluZmFya3QgYmFuZA%3D%3D

Letzte Bearbeitung Vor 2 Tagen von Skinny Jörg
Tanzfledermaus
Tanzfledermaus(@caroele74)
Vor 2 Tagen

Hier mal ein Artikel von 2004, wo darüber berichtet wird und der Begriff neue neue deutsche Welle fällt:
https://www.stern.de/kultur/musik/trend-die-zukunft-singt-deutsch-3554806.html

Maren
Maren(@milk)
Vor 1 Tag

„Late to the party“. @Norma: Das gilt auch für mich. Jetzt hatte ich endlich mal Zeit, mich in die in diesem Artikel vorgestellten Bands reinzuhören. Absteige haben mit dem „nicht griffigen Text“ von „Tanz mit mir“ gleich schockverliebt bewirkt: Tiefgründig, abgründig, dunkel und vielleicht etwas morbide. Das gefällt mir! Ich bin dann auch auf deren Song „Sarg für zwei“ gestoßen, den ich ähnlich ansprechend finde. Sehr packend ebenfalls „Notausgang“ von den Verlierern, sowohl was den Sound als auch den dystopischen und sehr realen Text angeht. Insgesamt kann ich sagen: Absolut lohnend! Vielleicht haben ja einige von diesen Künstlern das Potenzial jüngere und ältere zusammenzubringen. Dies legt zumindest die Aussage von Nils Keppel nahe, wenn er sagt, dass sein Publikum ansonsten jünger sei als auf dem WGT. Jedenfalls vielen Dank für diesen umfangreichen Beitrag zu NNDW, der jede Menge Input geliefert hat!

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