Im Dezember des vergangenen Jahres 2008 berichtete ich in meinem Blogartikel Fundsache: Pflaster für Dunkelhäutige über die unglaubliche und unmögliche Verpackung eines Pflasters für Dunkelhäutige Menschen. Kurz darauf hat sich Thomas ausführlich Gedanken zur richtigen Begrifflichkeit gemacht, denn Dunkelhäutige oder Schwarze, irgendwie hat man das Gefühl, es klingt immer irgendwie falsch. Am 5. März dieses Jahres fand sich dann ein neuer Kommentar unter diesem Beitrag, in dem eine Beatrice Pfister doch tatsächlich behauptete, die Erfindern des beschriebenen Pflasters zu sein und habe mit dem Verpackungsdesign des Herstellers nichts zu tun. Ein nicht funktionierend Link stärkte in mir die Annahme, das dieses Kommentar nicht der Wahrheit entspricht.
So habe ich eine Weile recherchiert und nachgeforscht. Offenbar handelte es sich bei der Eingabe der Homepage von Beatrice um einen Tippfehler, denn in der Tat betreibt sie eine entsprechende Webseite, auf dem sie eben dieses Pflaster auf eine ganz andere Weise bewirbt. Nachdem ich ihr eine persönliche E-Mail geschriebene habe, auf die ich auch prompt Antwort bekam, war ich von der Echtheit ihrer Aussage überzeugt.
In der folgenden und interessanten Diskussion im ursprünglichen Beitrag, erläutert sie ihre Ziele und die Idee hinter dem Pflaster genauer, es wird deutlich wie negativ sich diese Verpackung auf ihr Image ausgewirkt hat und wie geschädigt sie sich dadurch fühlt. Ihre eigentliche Zielgruppe, die 8 Millionen europäischen Schwarzen (und damit ist diesmal die Hautfarbe gemeint), haben sich entsprechend dafür bedankt. Auf der Suche nach einem geeigneten Hersteller für ihre Idee befand man bei Hansaplast, ihre Idee hätte keine Markt, so das sie dann bei Chemoplast gelandet ist, der das Verpackungsdesign ohne ihr Wissen änderte und für entsprechendes Desaster sorgte. Das die allein erziehende Mutter von diesem Vorgehen nicht begeistert war, brauche ich wohl niemandem näher zu erläutern.
Ich habe die Idee und das Patent, Chemoplast ist ein Vertrieb und fand die Idee gut, netterweise produzierte er auf seine Kosten die ersten Stück. Dann die schlechte Verpackung. Ich konnte eine andere Packung minimal — mit bejeal-LOGO mitbeeinflussen. Ich bat ihn immer wieder inständig, diese diskriminierende Verpackung samt Wortlaut nicht zu drucken, später dann, nicht zu verkaufen. Er weigerte sich. Ich glaube er bekam paar »böse« Briefe von paar Leuten. Jetzt hat er auf seiner Homepage eine Packung (gezeichnete Hand m. Pfl.) entworfen ohne !! Absprache.
Diese »neue« Packung verkauft er ohne das ich davon etwas erfuhr. Frech meinte er beim letzten Telefonat das er »seine « und Ich »meine« verkaufe. Allerdings gab ich bei Interviewtexten und kostenfreie Anzeigen und meinen Kontakten ihn als Bezugsadresse an. Klar, hatte ja keine andere Wahl. Wie mich alles quält zeigt sich an schlafloen Nächten, heute schlief ich um halb 5 ein. Ich bin alleinerziehende Mutter und habe viel Geld für Patente investiert, anfallende Gebühen,Musterpackungen versenden, Reisen ect. Ich wäre froh es findet sich jemand vertrauen– und verantwortungsbewußtes dieses Pflaster nicht zu verramschen und seriös zu produzieren.
Inzwischen hat die Firma Chemoplast (die nun unter dem neuen Namen WUNDmed agiert) das Packungsdesign wieder verändert, wohl möglich, um sich aus der Schusslinie der Diskussionen zu nehmen.
Wizard of Goth – sanft, diplomatisch, optimistisch! Der perfekte Moderator. Außerdem großer “Depeche Mode”-Fan und überzeugter Pikes-Träger. Beschäftigt sich eigentlich mit allen Facetten der schwarzen Szene, mögen sie auch noch so absurd erscheinen. Er interessiert sich für allen Formen von Jugend- und Subkultur. Heiße Eisen sind seine Leidenschaft und als Ideen-Finder hat er immer neue Sachen im Kopf.
Hmm, ich verstehe die Problematik nicht. Warum müssen denn Verletzungen der Hautfarbe angepasst werden? Als ich mich das letzte Mal auffällig verletzt habe, hätte die Farbe des Pfasters absolut null bewirkt, da ich mir mithilfe meines überragenden Geschicks in zwei Fingern, bis auf den Knochen so ziemlich alles durchtrennt habe, was da so existiert.
Der Verband wäre in jeder Farbe auffällig gewesen. Was ich also nicht verstehe, warum muß es eine Abgrenzung geben? Machen wir doch alle Pflaster grün! Damit erübrigt sich doch die, aus meiner Sicht, ziemlich unsinnige Aufteilung. Man trägt ja kein Pflaster, weil es Spaß macht, sondern weil es notwendig ist.
Wären alle Pflaster grün, dann würde ich auch keinen Sinn darin sehen Pflaster für andere Hautfarben herzustellen. Da Pflaster aber auf Unscheinbarkeit getrimmt sind und auf die mitteleuropäische Hautfarbe eingestellt sind finde ich es durchaus sinnvoll auch für andere Hautfarben Pflaster zu entwickeln – warum auch nicht?
Genau getroffen! Natürlich verstehe ich, daß wenn es Pflaster für mitteleuropäische Haut gibt, es entsprechende Farbvarianten für dunkelhäutigere, oder eventuell auch asiatische Hautfarben gibt, ich verstehe nur grundsätzlich nicht, warum ein Pflaster Tarnfarbe haben sollte.
Immerhin tut eine Verletzung weh, also wäre es doch positiv, sie farblich (z.B. grün) zu kennzeichnen, um eine gewisse Rücksicht in diesem Bereich hervorzurufen.
Ehrlich gesagt habe ich mir vor dem Entdecken der lächerlichen Verpackung im Ursprungsbeitrag auch noch keine Gedanken über farbige Pflaster gemacht. Natürlich erscheinen farbige Pflaster ja auch irgendwo sinnig, Transparente Pflaster sind jedoch die eleganteste Methode, denn denen ist die Hautfarbe eigentlich egal ;)
Also ich bin nicht gerade der Freund davon, wenn mich jeder anspricht „Oh, hast du dir in den Finger geschnitten?“ und im Grunde verwende ich Pflaster auch nur, wenn es unbedingt sein muss: Drei Stunden die Zähne zusammenbeißen und kein Pflaster aufkleben ist förderlicher für den Heilungsprozess als die Wunde mit dem eigenen Schweiß schön feucht zu halten.
Bunte Pflaster gibt es ja, nennen sich Kinderpflaster und sind nicht nur grün sondern meistens sogar schön bunt, mit Disney-Motiven etc. – also wenn schon auffällige Pflaster, dann aber richtig. Wobei mir gerade die Idee kommt, man könnte doch „schwarze Pflaster“ (Schwarz im Sinne von #000000) herstellen, Gruftis kaufen doch alles was trve ist :)
EDIT: Bockmist, da hab ich doch gerade festgestellt, dass du die Idee schon in deinem alten Eintrag hattest. Mein Hirn scheint ein Sieb zu sein.
Ideen zu Pflastern hätte ich da schon… und immerhin wirst Du angesprochen… kann ja eine Möglichkeit zu weiterführenden Kontakten sein :)
Gibt es aus diesem Grund auch die schwarzen Kondome?
Und was ist an dem Design so schlimm?
Darf auf schwarzem Reis jetzt auch kein Schwarzer mehr sein?
Alles lächerlich-genau wie die Aufregung mit dem Schwarzen Kind und der Schokolade.Jeder mag Schokolade aber die Werbung war natürlich Rassistisch.Ist klar wenn ich etwas gutes mit schwarz verbinde,nicht wahr?
Ausserdem sollte sich die Dame mal vorher mit den Gesetzen zum Online Verkauf vertraut machen.
Schon sehr alt der Beitrag hier. Bin grad zufällig darauf gestoßen als ich nach schwarzen Pflaster gesucht habe. Aber nicht weil ich schwarz bin sondern weil ich die von der Arbeit kenne. Die sind robuster als diese Standard Pflaster. Ich wusste nur nicht das die Dinger Black Power heißen. Mir ist die Pflasterfarbe im Prinzip völlig egal. Hauptsache die halten. Aber ich kann verstehen das es Leute gibt die Pflaster gerne ähnlich ihrer Hautfarbe hätten. Wenn man z.b. auf ne Hochzeit geht und ne Blase am Fuß hat. Sieht bei offenen Schuhen dann schon besser aus wenn man das Pflaster nicht schon auf 20m Entfernung sieht.